Leipzig. Die Sportgemeinschaft Leipziger Vekehrsbetriebe empfing am 6. Spieltag der Landesklasse (Staffel Nord) Lipsia Eutritzsch zum Stadtderby. Für die SG LVB hätte die Saison nicht schlechter beginnen können. Mit vier Niederlagen und einem Sieg gegen Naunhof belegt die Mannschaft von Thomas Goretzky aktuell den vorletzten Tabellenplatz. Viel mehr Sorgen machen dem Trainerteam wohl die aktuellen Defensivprobleme. Mit 16 Gegentoren ist die Sportgemeinschaft im Moment die Schießbude der Liga. Seit 2012 konnten sie auch kein Pflichtspiel mehr gegen Lipsia Eutritzsch gewinnen. Die Vorzeichen für einen Derbysieg könnten besser sein.
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Die Gäste hingegen mussten sich nach dem Abstieg aus der Sachsenliga wieder neu finden und erwischten einen prima Start in die Saison. Den ersten Dämpfer für die Schröpfer- Elf gab es zum Tag der deutschen Einheit. Im Spitzenspiel gegen Radebeul kassierte man eine bittere 0:1-Heimpleite. Trotzdem reisten die Eutritzscher als klarer Favorit an, mit dem Ziel, sich wieder die Tabellenführung zurückzuholen, die aktuell der HFC Colditz inne hat.
Mit fünf minüter Verspätung startete das erste Lokalderby seit 2014 unter der Leitung von Richard Bachmann. Beide Mannschaften starteten dominant in die Begegnung und suchten Lösungen in der Offensive.
Lipsia schockt LVB frühzeitig
In der 9. Minute nutzten die Eutritzscher ihre erste Gelegenheit zur Führung. Über die linke Seite setzte sich Maaz Abdelrahim, der der auffälligste Spieler im ersten Durchgang war, gegen mehrere LVBler entscheidend durch und bediente am Strafraumeck Yusuf Safa Aydinbas. Lipsias Nummer 11 zögerte nicht lange, sondern zirkelte den Ball unhaltbar ins lange Eck zum 0:1.
Nach dem Rückstand steckte die SG LVB keineswegs auf, sondern hielt gegen Eutritzsch gut dagegen. Die letzte Genauigkeit und Durchschlagskraft fehlte allerdings beiden Mannschaften. Die erste Halbzeit spielte sich deswegen überwiegend im Mittelfeld ab und war von umkämpften Zweikämpfen geprägt, so dass gefährliche Torraumszenen Mangelware waren.
LVB verpasst Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff
[Die Sportgemeinschaft](Die Sportgemeinschaft) erwischte den besseren Start in den zweiten Durchgang und hatte in der 47. Minute die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Nach einer gefühlvollen Flanke von Raphael Menkel in den Eutritzscher Strafraum kam Roland Huck völlig frei zum Abschluss. Aus fünf Metern scheiterte der LVB-Stürmer aber am glänzend reagierenden Lipsia-Schlussmann Patrick Baum.
Nur zwei Minuten später wurde es auch auf der Gegenseite gefährlich. Aus 16 Metern prüfte Aydinbas den LVB-Keeper Julian Baur, der aber auch stark parierte und seine Mannschaft vor einem größeren Rückstand bewahrte. Das Derby blieb auch in der zweiten Halbzeit umkämpft, aber stets fair. Erst in der Schlussphase kamen beiden Mannschaften noch einmal zu Gelegenheiten.
In der 80. Minute setzte sich LVB-Stürmer Sebastian Heinz gut durch und kam im Strafraum aus spitzen Winkel zum Anschluss. Baum war aber auf dem Posten und klärte per Fußabwehr die Ausgleichschance. Sieben Minuten vor Ende verpasste die Schröpfer-Elf die Vorentscheidung. Aus dem Gewühl heraus hämmerte der eingewechselte Lucian Unger aus Nahdistanz den Ball über den Kasten. Lipsia behielt dennoch die Nerven, beendete die englische Woche mit drei Punkten und eroberte vorerst die Tabellenführung zurück.
Trainer Thomas Goretzky (SG LVB Leipzig): „Wir haben taktisch gut gespielt und vieles umgesetzt, was wir angesprochen hatten. Im letzten Drittel hat uns dennoch die Genauigkeit und Durchschlagskraft gefehlt. Einige Kontersituationen haben wir schlecht ausgespielt, aber mit der Leistung kann man auch aufgrund unserer aktuellen Personalsituation zufrieden sein."
Trainer Arvid Schröpfer (SV Lipsia 93 Eutritzsch): „Unabhängig vom Ergebnis bin ich sehr unzufrieden mit meiner Mannschaft. Das war das zweite Spiel in Folge, welches wir so schwach gespielt haben. Genauso wie gegen Radefeld haben wir uns wenig Torchancen kreiert. Als Sachsenliga- Absteiger gegen eine Mannschaft die aus der Stadtliga aufgestiegen ist haben wir eine andere Erwartungshaltung und diese gewisse Dominanz fand überhaupt nicht statt."