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LEAD digital: Content-Marketing ist keine One-Man-Show

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Content-Marketing ist keine One-Man-Show

Vor kurzem hat sich Eric Kubitz in seinem Artikel „Mach tollen Content und alles wird gut." Echt? mit der SEO-Sicht des Themas auseinandergesetzt. Diese Sicht möchte ich gern um die des (Online-)Marketings ergänzen. Auch wenn man vielleicht langsam das gehypte Thema Content-Marketing nicht mehr hören kann, verändert es doch das Tun heutiger und zukünftiger Marketeers nachhaltig.

Keine Angst - den Slogan „Content is King" - werde ich nur an dieser Stelle nennen. Mit Verweis darauf, dass ich hierzu schon auf der Social Media Conference in Hamburg am B2B-Tag in der Moderation eingeführt habe, dass Referenten bei Erwähnung einen trinken müssen. Ich kann die Plattitüde einfach nicht mehr hören.

Spaß beiseite. Worum geht es mir beim Thema Content-Marketing?

Im erfolgreichen Content-Marketing biete ich meiner Zielgruppe einen Mehrwert, damit besucht sie gern und freiwillig meine Webseite und/oder Social Media Kanäle. Weil sie hier relevante Inhalte findet, ist die Chance hoch, dass die Zielgruppe immer wieder kommt und ich als Anbieter entweder im Kopf platziert bin (Bekanntheit/Image) oder noch besser gleich bei der konkreten Kaufabsicht in Betracht gezogen werde.

B2B und Content-Marketing mehr geht nicht

Dazu ein Beispiel aus der B2B-Welt - naheliegend und trotzdem nicht Status quo: Ein Anbieter von komplexen und erklärungsbedürftigen Produkten hat die Möglichkeit, Tutorials in Form von Videos anzubieten (Bedienbarkeit, Einstellung), Whitepaper (PDFs) zu branchenrelevanten Themen etc. Danach sucht seine Zielgruppe und kommt so unter Umständen auf seine Webseite/Social Media Kanäle. Gerade hier ist Blog-Marketing eine hervorragende Basis für Content-Marketing.

Für manche B2B-Marketingverantwortliche ist der Weg hierhin noch lang - gefangen in alten Prozessen mit den Hauptkanälen Print & Messe. Natürlich bleibt da nicht die Zeit, „ein bißchen Content-Marketing" noch nebenbei zu machen. Dass muss gewollt sein und Ressourcen müssen dafür bereit gestellt werden.

In gewisser Weise findet hier ein Wechsel von Push- zu Pull-Marketing statt. Die Zielgruppe wird nicht mehr ganz so stark mit Werbung (offline/online) mit der Gießkanne bedient, sondern sie sucht Inhalte oder ist an Themen interessiert und kommt auf diese Weise zu den Anbietern.

Dreiklang des Content-Marketings: Inhalte, Seeding, Monitoring

Allerdings nur die mehrwertigen Inhalte bereitzustellen, ist noch kein Content-Marketing. Erfolgreiches Content-Marketing besteht aus einem Dreiklang, wie mein Kollege Wilko Steinhagen letzte Woche in seinem Blog-Artikel beschrieb:

* Themen besetzen und für Kanäle aufbereiten (z.B. Artikel, Videos, PDFs)

* Seeding über Multiplikatoren (z.B. Blogger Relations) oder Anzeigen (z.B. Adwords) -> ein bißchen push ist auch erlaubt, aber gern getargeted

* Viralität, KPIs und Erfolg müssen gemonitort werden (Monitoring Tool + Webcontrolling)

Wer aufmerksam den Artikel von Eric gelesen hat, dem müsste auffallen, dass vielleicht auch die SEOs einbezogen werden sollten. Ist doch das zentrale Thema: gefunden werden für bestimmte Keywords. Jetzt sprechen wir hier zwar über Marketing, aber interessiert es PR nicht vielleicht auch? Ach ja der Vertrieb hat evtl. auch noch ein Thema, das sich eignet, es via Content Marketing publik zu machen.

Da zeigt es sich wieder - gefangen in der Abteilungs-Silo-Welt entfacht Content-Marketing nicht das Potenzial, das es könnte. Fängt man aber an Abteilungs- und themenübergreifend zusammenzuarbeiten, fängt es an, richtig Spaß zu machen.

Denn von einem haben alle was: Reichweite (die idealerweise in Sales und Leads mündet). Und das ist der Lohn: Content Marketing verdient Reichweite. Letztens wieder gehört, dass Vortrags- oder Workshopthemen, wie „Raus aus der Google-Falle" (Anm. Adwords) gefragt sind wie selten. Eine der möglichen Antworten - Überraschung - Content-Marketing.

Svenja Teichmann ist einer der "Digital Leader", einer festen Gruppe von Bloggern, die ab sofort ihre Meinungen und Kommentare via LEAD digital verbreiten. Mehr zum Autor und den weiteren Mitgliedern der "Digital Leader" lesen Sie hier auf der Übersichtsseite.

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