SCHWARZE MILCH ein Film von Uisenma Borchu Kinostart: Österreich 10 Juli 2020, Deutschland 23. Juli 2020.
Mit
Gunsmaa Tsogzol (Ossi)
Uisenma Borchu (Wessi)
Terbish Demberel (Terbish)
Franz Rogowski (Franz)
Borchu Bawaa (Stiefvater)
Bud-Ochir Tegshee (Ossis Ehemann)
Bayarsaikhan Renchinjugder (Eindringling)
Stab
Regie, Buch Uisenma Borchu
Kamera Sven Zellner
Montage Uisenma Borchu, Christine Schorr
Musik Daniel Murena
Sound Design Benedikt Hoenes
Ton Udo Steinhauser
Szenenbild Borchu Bawaa
Kostüm Tschagsalmaa Borchuu
Produktionsleitung Chingunjav Borkhuu, Anna Katharina Brehm
Produzent*in Sven Zellner
Co-Produzent*in Thomas Burnhauser
FBW-Pressetext
Atmosphärisch dichter Einblick in eine fremde Kultur
Der Spielfilm in der Regie von Uisenma Borchu erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die sich nach Jahren der Trennung in der mongolischen Wüste wiedersehen und nun lernen müssen, wieder miteinander umzugehen. Mit eindrucksvollen und symbolisch aufgeladenen Bildern erzählt der Film von der Suche einer jungen Frau nach Heimat und der Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln in einem Land, das ihr selbst völlig fremd geworden ist.
Mit einem genauen Gespür für Atmosphäre erzählt die Filmemacherin Uisenma Borchu eine Geschichte voller Mystik und Symbolik. Dabei spielt die Sexualität, die Borchu mal deutlich, mal subtil inszeniert, eine große Rolle und steht sinnbildlich für die Macht, die die Frauen erfahren und auch ausüben. Auch in der Montage geht SCHWARZE MILCH mutige Wege. Borchu und ihre Co-Cutterin Christine Schorr arbeiten mit JumpCuts, schnellen Schnitten, wogegen die Kamera sich auch oft die Zeit nimmt, die Szenerie gerade in der Mongolei mit elegischen, fast dokumentarisch wirkenden Bildern einzufangen. Die beiden Schwestern verkörpern Tradition und Moderne, alte und neue Kultur, Heimat und Aufbruch. Dass die beiden Frauen dann doch auf ihre Weise zusammenfinden, liegt auch am überzeugenden Spiel von Borchu selbst und Gunsmaa Tsogzol. Wie Wessi selbst wird auch der Zuschauer mit einer fremden Welt konfrontiert, in der vieles als nicht vereinbar mit eigenen Erfahrungen wirkt. Doch, und das ist das Besondere an SCHWARZE MILCH, das Einlassen darauf ist die stimmungsvoll-sinnliche Erweiterung des Horizonts. Eine überaus lohnende filmische Reise.