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"Der Imam predigt weiter den Jihad"

Wer in der Wüstenstadt Douz keine Lust aufs Herumsitzen im Café hat, dem bleibt nur die Moschee. (Bild: Susanne Kaiser)

In Tunesien kennt jeder irgendwen, der nach Syrien in den Jihad gezogen ist. Die vielen Rückkehrer stellen das kleinste Land Nordafrikas vor gewaltige Probleme. Derweil sind die radikalen Prediger längst nicht verstummt.


Eine zurückgelassene Foto, da wusste die Mutter Bescheid. Geahnt hatte sie es schon länger, denn die Hinweise hatten sich über die letzten Wochen verdichtet: der Pass, den sie eines Tages in seinen Taschen fand, die Tränen, wenn er seine Schwester umarmte. Und dann eben das frische Bild auf dem Schreibtisch, das einen sehr jungen, sehr ernsten Mann zeigt, der sich extra den fusseligen Bart abrasiert hat, damit seine Familie ihn so in Erinnerung behält. Fatimas Sohn Mohammed war nach Syrien in den Jihad gezogen.


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