Schon vor der #MeToo-Bewegung veröffentlichte Annie Ernaux ihr autobiographisches Werk „Erinnerung eines Mädchens". Darin macht ein fast 18-jähriges Mädchen 1958 im Ferienlager erste gewaltvolle Erfahrungen mit Männern. Im Rahmen des FIND bringt Sarah Kohm Ernaux` Roman mit Veronika Bachfischer auf die Bühne.
„Es gibt Menschen, die überwältigt werden von der Gegenwart anderer", beginnt Bachfischer. „Von ihrer Art zu sprechen. Die Beine übereinander zu schlagen. Eine Zigarette anzuzünden. Die gebannt sind von ihrer Präsenz. Eines Tages, vielmehr eines Nachts, werden sie mitgerissen von dem Begehren und Willen eines anderen. Eines einzelnen," sie sitzt auf einem Picknicknicktisch.
„Was sie zu sein glauben, verschwindet," fährt sie fort.