Auszug:
Am 30.11.2016 fand, organisiert von der Akademie der deutschen Medien, in München eine Konferenz mit besagtem Titel statt. Der Untertitel präzisierte das Ganze recht trefflich: „Optimierungsstrategien für E-Book-Business und –Vermarktung“. Es ließe sich auch sagen: Die Referenten haben das Thema verstanden und ihren Beitrag passend gestaltet. Das an sich ist schon einmal eine sehr löbliche Sache. Das Fazit ein wenig vorwegnehmen lässt sich sogar sagen, die Konferenz hat tatsächlich neue Ein- und Ausblicke gebracht. Sicher nicht für jeden im gleichen Maße, dennoch war das eine oder andere in den Vorträgen neu und zum Teil überraschend. Nicht überrascht hat hingegen die einhellige Beteuerung vieler Redner, dass die Zahlen im E-Book-Absatz tatsächlich überall eher stagnieren und rückläufig sind. Grund genug, sich über Optimierung und neue, andere Geschäftsmodelle intensiver Gedanken zu machen.
Das gilt übrigens in allen verlegerischen Bereichen, wie
Dirk von Gehlen (Leiter SoMe/Innovation SüddeutscheZeitung) mit seiner Keynote
deutlich machte. Keine Frage, die Einleitung war spannend, weil sie eben vom
Zeitungsverlagsmenschen (der auch schon Bücher geschrieben hat) kam. Und sich
die Buchbranche ein wenig zurücklehnen konnte ob der vermeintlichen Außensicht.
Volker Oppmann (CEO Log.os) machte sich auf, die 4x4 Matrix im E-Book-Business darzustellen – und charakterisierte zwei Faktoren im offline-Segment, zwei im online-Bereich, die sich auf den Absatz von E-Books auswirken. Keine Frage, als Anbieter einer neuen – über alle Kanäle hinweg – vernetzenden Plattform hat er sich so seine Gedanken dazu gemacht und ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt. Beim Blue-Ray-Standard der Digitalbuchszene sind wir damit aber auch noch nicht angekommen ...
Nach einem kurzen eher historisch angelegten Blick auf die
Entwicklung des E-Book-Vertriebs glänzte Gerd Robertz (CEO, BoD) mit der Aussage,
das Verlage offen auf Veränderungen reagieren müssen – und zwar jetzt und
niemals alleine, denn dann stünde ihnen die Zukunft offen. Damit Bibliotheken das
aber wahrnehmen können, müssen sich die Verträge zwischen Autoren und Verlegern
ändern.
Dem Ausblick auf Lizenzmodelle schloss sich die Präsentation
von Legimi.de an, wobei CEO Mikolaj Malaczynski im Wesentlichen bestätigte, das
die Nutzer seiner Distributions- und Abo-Plattform einen möglichst
unkomplizierten Weg zum gewünschten Buch brauchen, um beim E-Book zu bleiben.
Womit wir nun zu der Optimierung von E-Book-Aufbereitung kommen. Das Potenzial zeigt sich meist erst dann, wenn es eben nicht so läuft, wie der Verlag erwartet. Jellybooks CEO Andrew Rhombergveranschaulichte anhand Testleserdaten die Schwächen und das Potenzial der elektronischen Bücher – auftragsbezogen, für und in Absprache mit Verlegern.
Abschließend bleibt noch der Vortrag des ersten Metadaten-Managers in einem deutschen Verlag haften, der
eindrücklich die versteckten Potentiale insbesondere im Backlist-Handel
aufzeigte. Tobias Streitfeldt vermittelte, dass die Einführung der Gold-Status bei VLB schon einiges
geleistet hinsichtlich der Nachbearbeitung der Daten bewirkt habe, doch sei es noch lange
nicht das Gelbe vom Ei ...
Gesamter Artikel siehe DPR
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