Männer Blitz-Interview
„Für Männer gehen wir überdurchschnittlich gern shoppen"Die Hamburger Musiker der Band Revolverheld sind unter die Designer gegangen - und bringen mit Tom Tailor eine eigene Kollektion heraus. Ein Gespräch über Modesünden, Vorbilder und Jared Leto.
Seit sportlichen sechzehn Jahren existiert die deutsche Band Revolverheld. Kaum zu glauben. Der Hit „Mit Dir Chilln" war doch gefühlt gerade erst in den Charts. Aber nein: Vier Studioalben hat die Band mittlerweile veröffentlicht, das neueste namens „Zimmer mit Blick" steht auch schon in den Startlöchern und wird im April erscheinen.
Ein weiteres Großprojekt steht für die Band in diesem Jahr an: Die Band geht in die Modebranche. In Kooperation mit der Marke Tom Tailor hat die Band eine Kapselkollektion entworfen, die ab August erhältlich sein wird. Wie diese aussieht? Die Band ist sich treu geblieben - die Kollektion erinnert an den gewohnten Revolverheld-Look und besteht aus Jeans, T-Shirts, Western- und Karohemden.
In Berlin stellte die Band die Klamotten vor. Ein Gespräch über modische Sünden und Vorbilder.
ICONIST: Gehen Sie gerne shoppen oder ist das mehr ein notwendiges Übel?
Kristoffer Hünecke: Die Antwort ist - ja. Lustigerweise gehen wir für Männer überdurchschnittlich gerne shoppen.
ICONIST: Online oder in echte Läden?
Johannes Strate: Ich gehe relativ selten shoppen, aber wenn, dann gern. Wir sind meistens viel unterwegs, werden auch mal von Marken ausgestattet. Dann gehen wir in Hamburg in unserer Freizeit nicht noch los und kaufen ein. Ich gehe lieber in anderen Städten shoppen, wenn ich im Urlaub bin etwa. Da hat man Ruhe und Zeit.
ICONIST: Und die Ausbeute ist dann immer groß?
Hünecke: Nein, das ist tatsächlich nicht so wahnsinnig viel.
Strate: Nee, aber ich shoppe auch nicht drei Stunden am Stück. Wir sind eigentlich sehr entscheidungsfreudig und wissen ziemlich genau, was wir mögen. Geht schnell.
Hünecke: Aber ist das nicht auch so ein Männerding? Wir gehen in einen Laden und sagen: „Das und das probiere ich jetzt an." Und das war's dann auch.
ICONIST: Gibt es viele Modesünden in Ihren Schränken?
Hünecke: Wenn man sich die ersten Bandfotos heute so anschaut, dann sieht man eine einzige große Modesünde. Wir haben alles bedient.
Jakob Sinn: Die Frage ist aber auch, was eine Modesünde überhaupt ist. Klar, wenn man das heute sieht, dann schaut das witzig aus, aber das war eben damals so. Ich würde jetzt nicht sagen: „Oh mein Gott, was habe ich da gemacht?" Gehört doch zum Erwachsenwerden dazu! Und als Teenager grenzt man sich mit Mode von bestimmten Dingen ab.
Hünecke: Das gehört ja auch zur Musik. Als wir damals angefangen haben, standen wir auf New Metal und Crossover und haben uns auch so angezogen. Mit weiten Hosen, Schweißbändern und Metallketten. Musik und Mode gehen Hand in Hand.
ICONIST: Haben Sie modische Vorbilder?
Strate: Es gibt super gut angezogene Musiker! Jared Leto, den Sänger von 30 Seconds to Mars finde ich cool. Er traut sich viel! Allein, wie er da im Superman-Kostüm von Gucci über die Bühne geschwebt ist.
Sinn: Aber er kann das auch tragen.
Strate: Ja, er inszeniert sich als eine reine Kunstfigur. Spannend finde ich aber auch einen straighten Anzug-Look. Obama ist auch immer gut angezogen. Die ganze Familie eigentlich, auch seine Frau!
Sinn: Wenn es authentisch ist, funktioniert der Look auch irgendwie. Jared Leto und Obama sind verschiedene Welten, aber beide sehen stimmig aus. Genau wie Lady Gaga - eine beeindruckende Frau, der man ihren Stil abnimmt.
Hünecke: Ja, sie benutzt Mode aus Aussage, als Statement - eine super Sache. So sind wir ja auch damals mit Mode in Berührung gekommen. Als wir in Schulbands gespielt haben, trugen alle, die Crossover hörten, weite Hosen. Das haben wir adaptiert.
Niels Hansen: Und das Karohemd ist ja auch keine neue Erfindung, da gab's ja schon zu Grunge-Zeiten. (zeigt auf sein Hemd)
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