Model Toni Garrn organisiert einen Modeflohmarkt für den guten Zweck. Dafür hat sie ihre Bekannten wie Kate Moss oder Gisele Bündchen nach Modespenden gefragt. Was geben die wohl so ab?
Mit 25 Jahren ist die gebürtige Hamburgerin Toni Garrn nicht nur ein international bekanntes Model, sondern hat auch eine eigene Stiftung, die „Toni Garrn Foundation", mit der sie Projekte für junge Frauen in Afrika unterstützt. Nun veranstaltet das Model einen sogenannten Supermodel Charity Sale, um Spenden zu sammeln. Etliche ihrer Modelfreundinnen haben dafür ihren Kleiderschrank geöffnet. Wir trafen die Deutsche in Berlin.
ICONIST: Fällt es Ihnen schwer, sich von Sachen zu trennen?
Garrn: Mittlerweile immer weniger, da ich sowieso meist aus dem Koffer lebe. Deshalb versuche ich, so wenig wie möglich zu besitzen.
ICONIST: Welche Designer findet man denn noch bei Ihnen im Kleiderschrank?
Garrn: Ganz viel Phillip Lim, Isabel Marant, Alexander Wang. Helmut Lang liebe ich. Und auch deutsche Marken wie Hugo Boss und Closed.
ICONIST: Gab es Teile, die Ihre Kolleginnen gespendet haben, die Sie selbst gerne besitzen würden?
Garrn: Auf alle Fälle. Gisele Bündchen hat echt gute Sachen geschickt - zum Beispiel eine supercoole Hose von Isabel Marant und ein tolles Versace-Kleid. Die Kate-Moss-Jacke ist aber auch ein Traum. Ich habe auch wirklich gefühlt alle gefragt, ob sie Klamotten spenden. Manche Models haben sogar mehrmals Sachen geschickt, aber auch tolle Marken und Designer haben uns Teile für den Charity Sale gegeben. So haben wir fast 2000 Teile zum Verkauf.
ICONIST: Was passiert mit den Erlösen?
Garrn: Wir bauen Wohnheime in Afrika, also Hostels, direkt auf dem Schulgelände. Das Hauptproblem dort ist, dass die Mädchen die Schule nicht besuchen können, da der Schulweg zu weit ist und auch sehr gefährlich. Der beste Weg, um das zu umgehen, ist tatsächlich, dass die Mädchen auf dem Schulgelände wohnen. Deshalb bauen wir diese Hostels, damit sie sicher leben können.
ICONIST: Was interessiert die jungen Frauen in Afrika? Welche Fragen haben Sie Ihnen gestellt?
Garrn: Do you have a boyfriend? (lacht) Das sind ganz normale Mädels, die meisten sind zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die wollen natürlich wissen: Wie kann es sein, dass ich so viel arbeite und nicht verheiratet bin? Wie kann es sein, dass ich das alles darf und das alles meine Entscheidung ist? Das ist das, was sie verblüfft.
ICONIST: Auf den eigens für den Sale designten Shirts von Bella Freud steht „Girl Empower" - was bedeutet das konkret für Sie?
Garrn: Zusammenhalt von Frauen und sich gegenseitig stärken. Dass Frauen weltweit ein Recht auf Bildung haben. Dass sie wissen, dass sie das dürfen, denn ich lerne viel zu viele junge Frauen kennen, die gar nicht wissen, welche Rechte sie haben.
ICONIST: Würden Sie sich als Feministin bezeichnen?
Garrn: Klar.
Shoppen kann man online auf Vestiaire Collective oder im Berliner Pop-up-Store in der Appel Design Gallery, Torstraße 114. Geöffnet ist dieser am 3. und 4. November von 10:00 - 19:30 Uhr. Für alle Jet-Setter: In London eröffnet am 10. und 11. November ein Pop-up-Shop, in Paris am 17. und 18. November. Folgen Sie uns unter dem Namen ICONISTbyicon auch bei Facebook, Instagram und Twitter.