Deutschland Länderkunde
Ein Stück Karibik mitten in BrandenburgEs ist heiß momentan in Deutschland. In Freibädern und Seen suchen die Menschen Abkühlung. Wer aber richtiges karibisches Flair mit Palmen, Flamingos und Schildkröten sucht, der muss nach Brandenburg.
„Es gibt Länder, wo was los ist. Es gibt Länder, wo richtig was los ist. Und es gibt Brandenburg." Das sang einst der Liedermacher Rainald Grebe. Mit seinem Song hat er dem fünftgrößten Bundesland Deutschlands ein ganzes Lied gewidmet. Aber so schlimm kann es ja nicht sein, denn mittlerweile wohnt auch Grebe dort.
Egal ob prominent oder nicht, nach Brandenburg verschlägt es immer mehr Menschen. Mittlerweile sind es wieder mehr als 2,5 Millionen Einwohner. Auch die Touristenzahl wächst: 4,9 Millionen Gäste besuchten das Land 2017, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wichtigster Ort für Besucher ist Potsdam, bekannt vor allem für seine zahlreichen Schlösser und imposanten Gärten. Das prominenteste ist Sanssouci, es wird auch gern als preußisches Versailles bezeichnet und gehört zum Welterbe der Unesco. Auch berühmt: das weltweit älteste Groß-Atelier- Filmstudio in Babelsberg, wo Touristen durch die Filmgeschichte reisen können. Produziert wurden hier weltberühmte Filme, darunter „Metropolis" oder „Der blaue Engel".
Die künstlichen Tropen
Knapp 60 Kilometer von Berlin entfernt kann man im Freizeitpark Tropical Islands ganzjährig so tun, als ob man in der Südsee wäre. In der größten freitragenden Halle der Welt beträgt die Lufttemperatur konstant 26 Grad, die Wassertemperaturen der Pools liegen bei 28 und 32 Grad, unter der Glaskuppel steht der weltgrößte Indoor-Regenwald mit exotischen Tieren wie Flamingos und Schildkröten. Wer Robinson-Feeling erleben will, kann in den Kunsttropen auch übernachten.
Der dunkelste OrtDer Naturpark Westhavelland wurde 2012 zum ersten Sternenpark der Republik ernannt, denn hier kann man das sehen, was einem in einer hell erleuchteten, lichtverschmutzen Stadt verwehrt bleibt: Sterne, die Milchstraße, andere Planeten. Ein besonders dunkler Himmel hat einen Helligkeitswert von 21.8, an einigen Beobachtungsplätzen im Sternenpark wurde unter Idealbedingungen ein Wert von 21.78 gemessen. Weltklasse!
Die Wüste
Fünf Quadratkilometer misst die größte Wüste Deutschlands inmitten der Lieberoser Heide. Entstanden ist sie 1942 durch einen Waldbrand. Später wurde die Fläche zum Truppenübungsplatz, Sowjet-Panzer rollten über das Gelände. So blieb die Landschaft karg und sandig. Besucher dürfen die Wüste nur im Rahmen geführter Touren betreten - wegen Munitionsresten im Boden.
Die WölfeSeit einigen Jahren leben wieder Wölfe in freier Wildbahn in Brandenburg. 22 Rudel und drei Paare wurden im Wolfsjahr 2016/2017 nachgewiesen.
Jedoch erblickt man einen Wolf in freier Natur eher selten. Wer unbedingt einem Wolf in die Augen schauen möchte, bucht im Wildpark Schorfheide eine Vollmondwolfsnacht: Man wandert abends in einer Gruppe zum Wolfsgehege und kann eine Fütterung miterleben.
Die Planstadt EisenhüttenstadtAn der Oder liegt Eisenhüttenstadt, Deutschlands erste auf dem Reißbrett geplante sozialistische Musterstadt. 1950 wurde sie unter dem Leitspruch „Stahl, Brot, Frieden" gegründet. Bis 1961 trug sie den Namen Stalinstadt. Mit der noch heute erhaltenen DDR-Architektur der 1950er-Jahre dient Eisenhüttenstadt oft als Filmkulisse.
Das Zitat „Ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte"
Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) ist für sein Meisterwerk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" zwischen den 1850er- und 1880er-Jahren ohne vorgegebene Marschroute durch ganz Brandenburg gezogen und hat dabei unzählige Kilometer zurückgelegt. Herausgekommen ist eine einmalige Liebeserklärung an Landschaften, Bewohner und Orte in fünf Bänden.
Skurriles, Rekordverdächtiges, Typisches: Weitere Teile unserer Länderkunde-Serie finden Sie hier.