Stephan Kroener

Freier Journalist und Historiker, Freiburg

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Licht am Ende des Glasfasertunnels

Licht am Ende des Glasfasertunnels
Ortsteil Mengen zurück in der Zukunft
Seit Jahren ist das Thema Breitbandausbau ein Thema im Gemeinderat von Schallstadt. Gerade im Homeoffice wird den Bürgern wieder bewusst, was sich hinter Glasfaser, Backbone-Netz und Vectoring-Technik versteckt, die große weite Welt des World Wide Web. Doch es tut sich ein Licht auf am Ende des Glasfasertunnels.
Im Gemeinderat letzte Woche spürte man in den Wortmeldungen während der öffentlichen Sitzung noch den Frust den einige vor ihrem Rechner selbst erlebt hatten. Die Beratungsvorlage sah vor, dass „die öffentliche Hand nach den Vorgaben von EU, Bund und Land nur dann tätig werden kann, wenn weniger als 30 Mega-Bit pro Sekunde verfügbar sind“. Dem privaten Ausbau wollten Bund und Land dabei „unbedingt Vorrang“ gewähren. Das Gemeinderatsmitglied Elke Rupp erklärte, „es gibt halt schon Probleme, was dann beim einzelnen Anschluss ankommt“. Bürgermeister Kiss konterte, dass man das Problem überall habe, „aber am Ende können wir nicht mit Steuergeldern ran. Aber was wir tun können, tun wir“.
Vor allem der unterversorgte Ortsteil Mengen war zumindest bis letzte Woche ein breitbandtechnisches Sorgenkind. Denn hier schien das Ziel „eines flächendeckenden, leistungsstarken und zukunftsfähigen Breitbandausbaus“ in weiter Ferne, das sich der Zweckverband Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald auf seine Fahne und Internetseite geschrieben hat. Doch wie kurz nach der Gemeinderatssitzung zu erfahren war, hat sich das Blatt für Mengen breitbandtechnisch gewandelt.
Die Firma Stiegeler verkündete am vergangenen Donnerstag auf ihrer Internetseite, „die endgültige Modernisierung der Internetversorgung“ von Mengen. Auch Hartheim soll durch die Stiegelianer angebunden werden. Die Kosten schätzt das heimische Unternehmen auf sechs Millionen Euro. Die Wohnungseigentümer, die einen schnelleren Internetanschluss wünschen, müssen sich allerdings an den Erschließungskosten beteiligen. „Die Kosten für einen Hausanschluss liegen reell bei rund 4.000 Euro, der Hauseigentümer bekommt ihn für ca. 1.000 Euro. Zusätzlich wird es eine einmalige Aktion geben, über die der Anschluss für 500 Euro zu haben ist“, so die Pressemitteilung der Firma Stiegeler. Weiter heißt es dort, dass „in den kommenden Wochen alle Hauseigentümer angeschrieben werden, deren Adresse ausgebaut werden kann“. Auch soll es Beratungstage und Infoveranstaltungen vor Ort geben. Die Ausbauplanung, Ausschreibung und Tiefbauarbeiten sollen dann bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Damit wäre Mengen dann wohl zurück in der Zukunft.