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Stella Schalamon

Autorin, Berlin

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Reportage

"Terminal Man": Der Flughafen war sein Zuhause

Terminal 2F, Flughafen Charles de Gaulle, . Sein Terminal. Spiegelnde Bodenkacheln, Läden und Cafés im oberen Geschoss, eine Etage tiefer kunstlederbezogene Bänke für die Wartenden. Wo hat er hier wohl gesessen, wo hatte er seinen Platz? Womöglich liegen dort noch Blumen, wie oft an den Orten, an denen berühmte Menschen gestorben sind.

Und berühmt war er. Mehran Karimi Nasseri, ein Flüchtling aus dem Iran. Berühmt nicht durch seine Flucht, sondern durch sein Beharrungsvermögen. 18 Jahre lang lebte er auf dem Flughafen Charles de Gaulle, nachdem er hier 1988 gestrandet war. Ihm fehlten die Papiere zur Weiterreise. Damals ließ er sich auf einer der roten Bänke der Bye Bye Bar nieder, rasierte sich regelmäßig auf den Toiletten des Terminals und soll sich hauptsächlich von den Pommes und Fischburgern des nächstgelegenen McDonald's ernährt haben.

Je länger er blieb, desto häufiger wurde er in den Medien porträtiert. Journalisten auf der Durchreise trugen Interviews mit ihm in ihre Länder. Es gab zwei Dokumentationen über ihn, dann einen französischen Spielfilm. Und schließlich drehte Steven Spielberg 2004 The Terminal mit Tom Hanks als Gestrandeten, eine Produktion, die wesentlich auf Nasseris Geschichte fußte. Er soll 275.000 Dollar für die Rechte bekommen haben.

Im November ist Mehran Karimi Nasseri im Flughafen-Terminal gestorben. In Nachrufen, auf Twitter und auf Instagram trauerten Menschen um einen Mann, der durch eine Verkettung unglücklicher Umstände auf dem Airport gefangen war, Opfer seiner Nationalität und einer erbarmungslosen Bürokratie. Doch so einfach ist seine Geschichte nicht. Denn Nasseri hatte den von 2006 an für viele Jahre verlassen. Erst kurz vor seinem Tod kehrte er dorthin zurück, freiwillig, wie in eine Heimat.


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Erstellt am 24.02.2023
Bearbeitet am 24.02.2023

Quelle
https://www.zeit.de/2022/53/termina...

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Alle Rechte vorbehalten
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