Sie erfüllt die sexuellen Fantasien ihrer Kunden, erniedrigt sie, lässt sich von ihnen auch anfassen. Hier erzählt sie von ihrem Erotik-Job - und wie der zu ihrer Arbeit in der Klinik passt.
SPIEGEL: Scarlett, Sie sind Domina und machen eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. Wie passt das zusammen?
Scarlett: Für mich ist das kein Widerspruch: Als angehende Krankenpflegerin kümmere ich mich um das körperliche Wohlbefinden von Menschen; als Domina verwirkliche ich sexuelle Fantasien, was für manche ebenfalls heilsam sein kann. Ich bezeichne mich übrigens eigentlich nicht als Domina, sondern als Bizarrlady, manchmal auch als Switcherin.
Was ist der Unterschied?
Die Domina ist unberührbar. Sie trägt meist Lack und Leder, geht auf Distanz - wer zu ihr kommt, will oft erniedrigt werden. Daneben gibt es die Bizarrlady und die Sub. Bei der ersten weiß der Kunde, wenn er sich gut benimmt, darf er auch mal anfassen; die andere ist die Unterwürfige, die Sklavin. Sie ist voll berührbar. Sie bucht man, um mit ihr zu spielen. Als Switcherin nehme ich den Platz ein, der gerade frei ist. Manchmal bin ich die Dienende, ich kann aber auch die dominante Rolle. Letztlich definiert die Rolle aber jeder für sich allein. Die Menschen kommen zu mir, erzählen mir ihre Fantasien, und ich schaue, ob ich sie erfüllen kann. (...)