Das BILD-Interview mit Bernd Hollerbach (46).
BILD: Wer ist die Nummer eins in Franken?Hollerbach: „Guido Burgstaller hat dazu alles gesagt. Der Club war und ist das Aushängeschild für ganz Franken. Ein Top-Verein, der in die erste Liga gehört und auch das Potential besitzt, international zu spielen. Wir haben in Würzburg 38 Jahre darauf warten müssen, solche Spiele erleben zu dürfen."
BILD: In der Tabelle stehen die Kickers aber vor dem FCN.Hollerbach: „Eine schöne Momentaufnahme, aber der Club ist klarer Favorit. Ich hatte schon vor der Saison gesagt: Der FCN wird am Ende ganz weit oben stehen und um den Aufstieg ein dickes Wörtchen mitreden."
BILD: Gibt es einen Club-Spieler, den Sie gerne in Ihrem Kader hätten?Hollerbach: „Ich bin mit unserem Kader ganz zufrieden. Aber klar: Ein Guido Burgstaller würde vermutlich jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen. Ein außergewöhnlich guter Spieler für diese Liga, der auch in jedem Erstliga-Team spielen könnte."In Topform: Club-Star Guido Burgstaller
BILD: Warum sind Sie nie beim Club gelandet?Hollerbach: „Ich habe damals, bevor ich von den Kickers zu St. Pauli wechselte, ein Probetraining beim FCN unter Hermann Gerland absolviert. Der hätte mich gerne verpflichtet, aber St. Pauli war letztlich etwas schneller."
BILD: Zurück in Franken, erleben Sie mit den Kickers einen Mega-Lauf.
„Die letzten zwei Jahre waren einfach der Wahnsinn. Manchmal muss ich mich selbst kneifen, um zu realisieren, was sich seitdem bei uns alles entwickelt hat."
BILD: Fürchten Sie, dass dieser Wahnsinn irgendwann endet?Hollerbach: „Es ist normal, dass der Anspruch steigt. Die Fans dürfen träumen, aber wir müssen vorsichtig und demütig bleiben. Viele haben gesagt, der sportliche Erfolg komme zu schnell. Ich sage: wenn er kommt, muss man ihn mitnehmen."
BILD: Wohin führt Ihr persönlicher Weg?Hollerbach: „Ich habe hier gerade erst verlängert, fühle mich sehr wohl hier. Die Leute brennen hier alle. Es kann ja auch sein, dass die Kickers irgendwann nicht mehr mit mir zufrieden sind und sagen: ‚Wir wollen was anderes machen'. Fußball ist sehr schnelllebig."