Die Beziehung von Christian und Bettina Wulff war bisher wohl die Definition des altbekannten Facebook-Status „Es ist kompliziert". Nach bereits zwei gescheiterten Ehen starten sie jetzt einen neuen Anlauf: Der ehemalige Bundespräsident und seine ehemalige Frau haben sich am Samstag zum dritten Mal das Jawort gegeben.

Das Paar habe „im Familien- und Freundeskreis" geheiratet, bestätigte Wulffs Büro am Dienstag in Berlin. „Es war eine sehr schöne Feier." Nach Medienberichten fand die Hochzeit in den Herrenhäuser Gärten in Hannover, der gemeinsamen Heimat der Wulffs, statt. Laut RTL trug die Braut offenbar ein schlichtes weißes Hochzeitskleid und hielt einen Blumenstrauß in der Hand.

Es ist das (hoffentlich endgültige) Happy End einer langen Geschichte. Die Lovestory von Christian und Bettina Wulff liest sich wie ein romantisches Drama der sehr anstrengenden Sorte. 2006 lernte sich das Paar auf einer Dienstreise nach Südafrika kennen. Wulff, zu dem Zeitpunkt noch niedersächsischer Ministerpräsident, ließ sich für Bettina Körner von seiner damaligen Frau scheiden. Im Februar 2008 läuteten die Hochzeitsglocken zum ersten Mal, im selben Jahr wurde der gemeinsame Sohn geboren.

Zwei Jahre später wurde der CDU-Politiker zum Bundespräsidenten gewählt, trat 2012 in Folge von Korruptionsvorwürfen jedoch zurück. Diese Krise überlebte die Wulff'sche Ehe nicht, 2013 trennte man sich, die Scheidung wurde eingereicht. Allerdings wurde das Verfahren wieder gestoppt, weil die beiden sich abermals näherkamen. Im Mai 2015 gaben sie bekannt, wieder zusammen zu sein. Danach folgte die zweite Trauung, 2018 dann die abermalige Trennung, 2020 die Scheidung. Seit 2021 sind die 49-Jährige und der 63 Jahre alte Rechtsanwalt wieder ein Paar. Und jetzt zum dritten Mal verheiratet.

„On-off-Beziehung" nennt man dieses wildromantische Auf und Ab im modernen Sprachgebrauch auch. Wie ein imaginärer Lichtschalter wird die Beziehung dabei immer wieder an- und ausgeknipst. Und damit sind die Wulffs nicht allein. Zahlreiche Promipaare konnten sich im Laufe ihrer Liaison einfach nicht entscheiden: Will ich oder will ich nicht? Eins der bekanntesten On-off-Paare sind dabei wohl Elizabeth Taylor und Richard Burton.

Das Schauspielerpaar heiratete 1964 zum ersten Mal, zehn Jahre später folgte die Scheidung. Die zweite Ehe wurde nur ein Jahr später geschlossen - hielt jedoch weniger als zwölf Monate. Ihre skandalumwitterte Beziehung, schließlich waren beide noch verheiratet, als sie sich kennenlernten, sollte die Boulevardschlagzeilen der 60er- und 70er-Jahre bestimmen.

Ähnlich turbulent verlief auch die Beziehung der Schauspieler Pamela Anderson und Rick Salomon. Die 2007 zum ersten Mal geschlossene Ehe hielt ganze zehn Wochen. Sieben Jahre später heirateten sie abermals - doch auch das währte nicht lange. Die beantragten Scheidungspapiere zog Anderson zwischendurch kurzfristig wieder zurück, nur um sie ein halbes Jahr später dann doch durchzusetzen.

In jüngerer Zeit machte vor allem das popkulturelle It-Pärchen der 2010er-Jahre von sich reden: Selena Gomez und Justin Bieber. Insgesamt viermal gaben sie zwischen 2011 und 2018 ihrer Liebe eine Chance - und der Klatschpresse damit viel Nährboden für Gerüchte. Hollywoods ungekröntes Königspaar der On-off-Beziehungen sind jedoch wahrscheinlich Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Liam Hemsworth. Wie oft sie sich zwischen 2009 und 2019 trennten und dann wieder zusammenkamen, ist seitenfüllend. Die Bilanz: Zweimal waren sie in der Zeit verlobt, 2018 wurde geheiratet - das Happy End blieb am Ende jedoch aus.

„Should I Stay or Should I Go?" sang Mick Jones von der englischen Punkrock-Band „The Clash" 1981 über dieses Hin und Her von Gefühlen. Die Wulffs haben sich, zumindest für den Moment, wieder für „Stay" entschieden.