Stefanie Hardick

Journalistin, Historikerin, Berlin

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Wissen mehren, Vielfalt retten

„Es ist fünf nach zwölf." „Die Situation ist katastrophal." „Das Artensterben direkt vor unserer Haustür ist so dramatisch wie im tropischen Regenwald." Wer einen Tag mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Botanischen Gartens Berlin verbringt, hört Sätze, die noch lange im Ohr bleiben. Es ist die zweite große Katastrophe neben der Klimakrise, die hier ständig präsent ist: der rasante Verlust der Biodiversität auf der Erde. Der 2019 veröffentlichte Bericht des Weltbiodiversitätsrates geht davon aus, dass rund eine Million Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht sind. Jeden Tag verschwinden etwa 130 Arten - viele, bevor sie entdeckt werden. 


Die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartens, der seit 1995 eine Zentraleinrichtung der Freien Universität ist, wollen dem Aussterben von Pflanzen, Algen und Pilzen etwas entgegensetzen. Sie versuchen, möglichst viele Arten zu erhalten und ihre genetische Vielfalt zu sichern. Sie erforschen die komplexen Grundlagen für den biologischen Reichtum auf unserem Planeten. In Zukunft wollen sie dieses Wissen noch prominenter und verständlicher an die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens und des angeschlossenen Botanischen Museums vermitteln.

 
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