Die Staatsschulden, ein teures Pensionssystem, das unfaire Wahlrecht: Das sind nur einige der Problemfelder, die Alt und Jung auseinanderdriften lassen. Wie sieht die Zukunft des Generationenvertrags aus? Für die Arena-Analyse 2015 wurden 81 Experten befragt
Analyse: Stefan Schlögl
Die jahrzehntelang beschworene Solidarität zwischen den Generationen, die der Sozialstaat mit milliardenschweren Transferleistungen unterfüttert: Das war einmal - glaubt man zumindest den teils alarmierenden Diagnosen der vergangenen Jahre.
Und tatsächlich scheint der von Politikern oft zitierte Generationenvertrag nur noch eine bloße Willenserklärung zu sein, der den Transformationsprozessen, denen die Menschen in einer modernen Informations- und Leistungsgesellschaft ausgesetzt sind, nicht mehr gerecht wird. Eine sichere Pension mit 65? Für heute 20-Jährige klingt das wie blanker Hohn.
Der klassische Dreiklang des Erwerbslebens (Ausbildung – Beruf – Pension, am besten Frühpension) ist schon längst einer Kakofonie aus Schule, Studium, Praktika, mehreren Arbeitgebern, Weiterbildung und beruflicher Neuorientierung gewichen. Dazu kommt der zunehmende Druck am Arbeitsmarkt, der in Europa immer mehr Junge ausschließt (siehe Grafik ), gleichzeitig aber bereits Endvierziger aus dem Erwerbsleben aussortiert.
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