Berlin. Unser Laufblogger hat den Berlin-Marathon gefinished. Zwar hat er eine neue Bestzeit verpasst, doch es gibt genügend Gründe, stolz zu sein.
42,195 Kilometer liegen hinter mir, stecken in meinen Knochen und in jeder einzelnen Muskelfaser. Der Berlin-Marathon war der Höhepunkt meines Laufjahres , und obwohl ich nicht in neuer persönlicher Bestzeit oder sonst irgendwie unter vier Stunden beenden konnte, hat sich jetzt im Nachhinein jeder Schritt gelohnt. Es fühlt sich einfach gut an, einen Marathon gefinished zu haben.
Während des Laufs allerdings habe ich tausend Flüche ausgestoßen. Gegen Berlin, gegen meine Mitläufer, gegen die Musiker am Streckenrand - und natürlich gegen mich.
Alpträume vor dem MarathonSelten zuvor habe ich vor einem Lauf so viel gegrübelt wie vor diesem Berlin-Marathon. Nachdem ich verletzungsbedingt nicht in Paris laufen konnte, wollte ich dem Laufjahr mit allen seinen Höhen und Tiefen in Berlin die Krone aufsetzen. Doch auch diese Vorbereitung verlief nicht optimal. Eine Schleimbeutelentzündung zwang mich zu einem reduzierten Training. Der Beruf und die Pendelei forderten ebenfalls ihren Tribut. Am Ende drückte auch noch der Schuh - im Wortsinn. Nachdem dann auch noch ein Arbeitskollege nach dem anderen Viren mit zur Arbeit brachte, sah ich meine Felle schwimmen. Ich war mir sicher, dass ich mich bei irgendwem anstecken würde und am Ende auf den Start verzichten müsste. In den Tagen vor dem Marathon fühlte ich mich denn auch kränklich. In der Nacht vor dem Lauf träumte ich, dass ich auf der Strecke sterben würde.
Der Gedanke an einen Tod auf der Marathon-Strecke begleitete mich sogar hier und da beim Lauf. Mein Kopfkino kennt nur Dramen. Völlig albern, weil meine Krankheit ja bloß eingebildet war. Auf den ersten Kilometern kämpfte ich darüber hinaus mit meinen Schuhen, obwohl sie passten - was der Kopf so alles denkt, wenn man ihn lässt, ist schon erstaunlich.