Zu Beginn der Coronapandemie galten in stationären Alten- und Pflegeheimen strenge Besuchsverbote. Soziale Kontakte wurden stark reduziert, um die Bewohnerinnen und Bewohner vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.
Die Schutzmaßnahmen wurden abhängig vom Infektionsgeschehen teils zurückgenommen, aber teils auch wieder verschärft. Die Pflegeeinrichtungen sind dabei sehr unterschiedlich umgegangen; Spielräume wurden sehr unterschiedlich genutzt. Das zeigt sich auch in der aktuellen Situation. Über die Hintertür, so beschreibt es der Pflegeschutzbund BIVA, komme es wieder zu Besuchseinschränkungen.
Die soziale Isolation hatte Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner von Altenheimen. Das zeigt zum Beispiel die Studie "Covid-Heim" der Berliner Charité. Dafür wurden von November 2020 bis Februar 2021 bundesweit Heimleitungen und Mitarbeitende anonym online befragt sowie Krankenkassen-Daten der AOK einbezogen. Das Ergebnis: Über 90 Prozent des Pflegepersonals bestätigten, dass die Schutzmaßnahmen Folgewirkungen für die Heimbewohner hatten. Am häufigsten - mit rund 82 Prozent - wurde Einsamkeit genannt. Des Weiteren Rückzug und Verwirrung. Aber auch Aggressionen, Desorientierung sowie Depressionen nahmen zu.
Diesen "Hintergrund" habe ich zusammen mit Christine Werner für den Deutschlandfunk gemacht. Zum Nachhören hier klicken.