Radio Ö1, Journal Panorama, 19.7.2018
Die große Flüchtlingskrise von 2015 ist zwar drei Jahre her - auf
Lesbos, Chios und den anderen sogenannten "Hotspot"-Inseln in der
griechischen Ägäis herrschen aber nach wie vor schlimme Zustände. Die
dortigen Lager, in denen die aus der Türkei kommenden Flüchtlinge
registriert und von denen aus sie zurück- oder in andere EU-Länder
weitergeschickt werden sollen, sind heillos überfüllt. Die Menschen dort
werden mehr schlecht als recht versorgt; sie warten viel zu lange auf
Asylbescheide und können dann oft nicht weiterreisen, weil die EU-Länder
zu wenige Flüchtlinge aufnehmen und auch die griechische Regierung
säumig ist. Dementsprechend angespannt ist die Stimmung auf den
Ägäis-Inseln, immer wieder kommt es zu Protesten der Bevölkerung, die
sich im Stich gelassen fühlt.
Der Bürgermeister von Chios hat Bürgermeister/innen des Act
NOW-Netzwerks Ende Juni eingeladen, damit sie sich ein Bild von der Lage
auf der Insel machen.
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