Flussreporter: Am Tiroler Lech kann man erleben, wie Renaturierung gelingt.
Reportage von Sonja Bettel, 360°-Panorama-Tour von Thomas Bredenfeld.
Der Fluss Lech ist ein hochdynamischer Fluss, der große Schotterbänke anlagert und wieder abträgt und bei Hochwasser an manchen Stellen fast das ganze Tal ausfüllt. Er entspringt im Lechquellengebirge am Arlberg, fließt durch Tirol und mündet nach 256 Kilometern bei Marxheim in Bayern in die Donau. In Deutschland wurde der Lech schon ab 1852 "korrigiert" und zunehmend durch Stauwerke verbaut. Dieses Schicksal sollte ihm auch auf der Tiroler Seite blühen, doch der Zweite Weltkrieg, Geldknappheit und engagierte Naturschützer haben verhindert, dass der Fluss in Tirol komplett verbaut wurde. Trotzdem haben Eingriffe direkt am Lech und an seinen Seitenbächen die Dynamik des Flusses verändert und sehr viel Schotter zurückgehalten, wodurch der Fluss sich immer mehr eintiefte und Auen auszutrocknen begannen. Nach langem zähem Ringen, an dem der WWF Tirol und der WWF Österreich neben lokalen Bürgergruppen und Wissenschaftlern maßgeblich beteiligt waren, wurde der Tiroler Lech im Jahr 2000 zum Natura 2000-Gebiet und 2004 zum Naturpark und Naturschutzgebiet. Seither wird mit EU-LIFE-Projekten daran gearbeitet, Verbauungen zu entfernen und dem Lech wieder mehr Wildheit zu ermöglichen.
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