OBERHAVEL NPD veröffentlicht Adressen von von Asylunterkünften
von Sören Kohlhuber und Alexander FröhlichDie NPD Oberhavel veröffentlichte am Mittwoch in sozialen Medien eine Adressliste von Asylunterkünften
samt der Zahl der dort wohnenden Flüchtlinge. Auch zehn Unterkünfte,
die geplant sind, werden mit vollständiger Adresse aufgelistet. Die
Liste ist offenbar bei einer der Bürgerversammlungen des Landratsamtes
zu neuen Asylunterkünften abfotografiert worden, mit denen der
Landkreis Transparenz schaffen will. Ansonsten veröffentlicht der
Landkreis die Liste nicht. Landratsamts-Sprecher Ronny Wappler sagte
den PNN: „Ich finde es nicht gut, dass die NPD mit der Adressliste
hausieren geht. Dabei habe ich kein gutes Gefühl.“ Bereits seit mehr als
einem Jahr gibt es in Oberhavel regelmäßige Proteste gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Maßgeblich an der Organisation beteiligt sind Mitglieder und Sympathisanten der NPD.
Zeitweise wurde auch die anonyme Facebook-Seite „Nein zum Heim
Oranienburg“ von einem NPD- Kreisvorstandsmitglied betreut. Am morgigen
Freitag will die Gruppe ihre zehnte Versammlung in Oranienburg abhalten.
Dagegen ruft ein breites Bündnis – Bürgermeister, Vereine, Parteien –
zu Protesten auf. Im Kreis Oberhavel stieg die Zahl an rassistisch-motivierten Übergriffen
und Bedrohungen zuletzt stark an. Der Verein „Opferperspektive“
registrierte im Jahr 2014 vier Vorfälle, für das Jahr 2015 nun zwölf.
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