Hoher Bier- und Weinkonsum verkürzt das Leben. Aber: Wie viel ist zu viel? Die Chefärztin einer Entzugsklinik erklärt im Interview, welche wundersamen Prozesse im Knochenmark beginnen, wenn man aufhört mit dem Alkohol – und welchen Satz man auf Partys sagen kann, wenn man aufgefordert wird, eins mitzutrinken
SZ-Magazin: Frau Dr. Graßnickel, laut Volksmund leidet vor allem die Leber, wenn wir Alkohol trinken. Sie "wächst mit ihren Aufgaben", und "wo früher meine Leber war, ist heute eine Minibar". Ist an solchen Sprüchen was dran?
Vanessa Graßnickel: Ja, leider. Die Leber muss den Alkohol als erstes verarbeiten. Und weil Alkohol ein Gift ist, erledigt sie das mit Priorität eins und stellt alle anderen Aufgaben hinten an.