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Jobeinstieg im Fintech: Berlin, Frankfurt - oder München?

Ist Berlin das neue Frankfurt? Mit Blick auf die Fintech-Welt lautet die Antwort eindeutig: ja! 35 Prozent aller Fintech-Unternehmen in Deutschland sitzen laut Auskunft des Bundesverbands Deutsche StartUps in der Hauptstadt. Nur jedes zehnte Fintech hat seinen Sitz in Frankfurt. Doch auch München mischt kräftig mit: Rund um globale Versicherungs-Player wie Allianz und MunichRe hat sich eine florierende Insurtech-Szene entwickelt, die auch in der Corona-Krise erstaunlich robust ist. Dass die Münchner Fintech-Landschaft im Aufwind ist, bestätigt auch ein aktueller Bericht von Startup Insider : Die Zahl der Deals in Bayern stieg um 60 Prozent, das Investitionsvolumen hat sich fast vervierfacht. „München bildet sich als zweiter großer Startup-Standort heraus", sagt Dr. Thomas Prüver Ernst & Young GmbH Head of EY Startup. Prüver weiter: „Das Münchner Startup-Ökosystem unterscheidet sich von dem der Bundeshauptstadt: Bayern ist vor allem im Deep-Tech-Bereich stark. Damit ergänzen sich die beiden deutschen Top-Standorte hervorragend."

Trotz des jüngsten Aufschwungs in Bayern bleibt Berlin das unangefochtene Zentrum der deutschen Fintech-Landschaft. Hier sitzen große Namen wie Bank Challenger N26 oder Solarisbank, die erste Fintech-Bank mit eigener Banklizenz in Deutschland. „Wer heute etwas im Finanzbereich bewegen will, geht lieber in ein Berliner Fintech als zu einer klassischen Bank", sagt Christian Hecker, Co-Gründer und CEO von Trade Republic in einem aktuellen Bericht des Bundesverbands Deutsche StartUps . Auch Miriam Wohlfarth, Gründerin von Ratepay, sieht Berlin als Finanz-Metropole florieren. „Auch wenn Frankfurt immer der Banking Hub war, ist für die meisten Fintech-Gründer klar: Berlin ist der Ort, wo Innovation lebt!" Stefan Möller, Gründer des mexianischen Fintechs Klar, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Berlin bietet das einzige Ökosystem für StartUps, das mit dem Silicon Valley mithalten kann", erklärte er vor wenigen Tagen im Gespräch mit Finance Forward.

Doch wie steht es um Jobaussichten? Wie gelingt der Einstieg in die Fintech-Welt und welche Profile sind gefragt? Und vor allem: Droht durch die Corona-Pandemie jetzt der große Einbruch? „Viele Gründer haben immer nur Wachstum erlebt und müssen jetzt downsizen", beobachtet Julian von Blücher von Talenttree , der sich als Headhunter auf StartUps spezialisiert hat. Dennoch sind bei ihm die Auftragsbücher wieder voll. „StartUps sind in der Lage, die Krise schneller zu verkraften als andere - sie sind agiler und resilienter. Rückschläge zu verkraften, gehört zu ihrer DNA", so von Blücher.

Der Blick auf den Stellenmarkt zeigt: Fintechs stellen weiter ein. Gesucht sind Software-Entwickler aller Art, aber auch Spezialisten für die Bereiche Business Intelligence, Legal, Marketing, Customer Support, Risk Management, Partner Management und Credit Risk Management. Doch nicht nur das: „Wir haben aktuell etwa mehrere Besetzungen im Bereich HR", berichtet Headhunter Julian von Blücher. „Einige Fintechs sind gerade dabei, auf ‚remote first' umzustellen - einen solchen Prozess aus HR-Sicht zu begleiten, ist eine wirklich spannende Herausforderung." Auch Investoren hätten erkannt, dass das Thema HR bisher zu stiefmütterlich behandelt wurde - und so würden zunehmend Jobs als „Head of People and Culture" oder „Chief HR Officer" ausgeschrieben.

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Photo by Vitaly Rubtsov on Unsplash

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