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Foodbikes: Kreative Typen auf Testfahrt

Straßenkoch Patrick Eckstein mit seinen frischen Kreationen für den Grill. Hier mit den Sorten (von vorn): Jalapeño Krainer, Wasabi Griller und Einhorn-Bratwurst.

Patrick Eckstein ist der Straßenkoch im Team der beiden Wurstküche-Gründer Torsten Bahlo und Mike Griesch. Auf seinen Touren hat er neben dem Bike mit einer neunflammigen Grillstation und Gasflasche, ein Zelt, einen Frischwasser- und Abwassertank, ein Waschbecken mit Warmwasseranschluss, etwa 100 vorgebrühte und anschließend vakuumierte Würste in mehreren Sorten sowie Dips und Toppings im Gepäck. Die Energie liefert eine Solarzelle. „Kühlung, Warmwasser, Spritzschutz und Überdachung müssen am Standplatz gegeben sein", erklärt Mike Griesch. Auch eine mobile Foodbike-Grillstation muss die HACCP-Anforderungen erfüllen. Am Bike ist deshalb eine Kühlbox mit einem Temperaturfühler integriert. Für die Kühlung vor Ort kommt Crushed Ice zum Einsatz. Somit kann Straßenkoch Patrick die Kühlkette gut einhalten.

Das rollende Foodbike von Hamburgs gerade gegründeter Wurstküche ist mit einer Grillstation, einem Frischwasser- und Abwassertank, einem Waschbecken mit Warmwasseranschluss und einer Kühleinheit ausgestattet.

„Wir müssen schnell sein und wollen maximalen Fleischgenuss bieten", erzählt er. Dabei geht es den Wurstmachern und Straßenköchen auch um ein Feedback seitens der Kunden. „Wir wollen die Wurst an den Mann bringen und ein Gefühl für Verbrauchervorlieben bekommen", ergänzt Mike Griesch. Aus diesem Wunschdenken ist die Idee zur Wurstküche mit dem rollenden Foodbike entstanden.

Start war am 1. Mai auf einer Charity Veranstaltung für ein Kinderhospiz. Nun ist Patrick schon zweimal in der Woche an einem festen Firmenstandort im Einsatz und besucht Events, auf denen sich auch Foodtrucks tummeln. „Unser Vorteil gegenüber großen Trucks ist die Schnelligkeit. Bei uns wird das Fleisch nur noch gegrillt und bekommt in nur vier Minuten Temperatur und Farbe. Alles andere entsteht in unserer Küche, wo wir Zeit zum Experimentieren haben", sagt Mike Griesch.

Neben seiner Arbeit in der eigenen Firma ist er gleichzeitig Produktionsleiter in der Wurstmanufaktur Die Feinschmecker, die er mit Fleischermeister und Obermeister Michael Durst betreibt. In dieser Manufaktur entstehen ausgefallene Wurstkreationen, die beim Kauf aus der Theke heraus nicht die selbe Aufmerksamkeit bekommen können wie am Probierstand des Foodbike. Insofern geht es den Machern auch um Transparenz. „Der Kunde ist heute offen für neue Kreationen wie unseren Wasabi Griller. Der Kontakt funktioniert allerdings nur auf Events und in der direkten Ansprache", weiß Griesch.

Die Einhorn Bratwurst aus Kalbfleisch in der Hot Dog Variante mit Dip und Topping.

Der Produktionsleiter möchte vor Ort möglichst viele Geschichten über die Produkte erzählen, etwa die von der Idee, Wasabi in eine Grillwurst zu mischen und für die grüne Farbe zudem Spinat mit einzuarbeiten. Der Kunde stimmt dann vor Ort im Dialog dem Geschmack zu oder eben nicht. Diese Rückmeldung gibt seinem Team Anreiz, die Produkte stets weiterzuentwickeln.

Für die Zukunft prognostiziert Griesch ohnehin, dass Wursthersteller und -lieferanten das ganze Paket liefern anstatt nur die Wurst. „Dazu gehört mittlerweile auch, dass wir die Anforderungen an unsere Partner, die etwa die Toppings oder Backwaren liefern, hochschrauben und sogar schon überlegen, unsere Backwaren selbst herzustellen", fügt Griesch hinzu.

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