Kein Urlaub für Diasporaeltern
Sonnen neben dem Hotelpool auf Kreta oder Roadtrips in Südfrankreich? Das kennen meine und viele andere Diasporaeltern aus der Arbeiterschicht nur aus Filmen. Mein Vater saß bisher noch nie in einem Flugzeug. Nur im Bus, Richtung alte Heimat, Richtung Süden. 20
Stunden lang. Urlaub bleibt scheinbar ewig ein Synonym dafür, den Geburtsort besuchen zu müssen, obwohl der Trip für sie alljährlich mit Stress verbunden ist. Direkt nach der Ankunft wird bei 35°C am scheinbar nie fertig werdenden Haus weitergearbeitet. Zwischendrin wird meine Oma zu längst überfäligen Untersuchungen gefahren. Hallo Schuldgefühle. Bevor es abends endlich raus geht kommt unangekündigt Besuch, der fürstich bewirtet werden will. Außerdem gibt es mindestens ein tränenreiches Familiendrama wegen irgendeinem Grundstück. Meine Generation lässt sich „richtigen Urlaub" jedoch nicht nehmen, denn wir haben „unten“ keine Verpfichtungen und auch sonst keine Angst vor dem Unbekannten. Unser Englisch sitzt und Smartphones zeigen uns alles, was wir wissen müssen. Mein Vorschlag also: Geld sparen und irgendwann zumindest einmal für die Eltern einen Trip an einen für sie unbekannten Ort organisieren, statt selbst zum vierten Mal Partyurlaub in Barcelona zu machen.
KNOW YOUR RIGHTS: Muss man auch im Urlaub erreichbar sein?
Nein. Laut Arbeitsrecht muss kein*e Arbeitnehmer*in dafür sorgen, in der Urlaubszeit von Kollege*innen oder Vorgesetzten kontaktiert werden zu können. Wenn man trotz Aufforderung nicht erreichbar ist, darf das kein Kündigungsgrund sein. Arbeitgeber*innen müssen sich selbst darum kümmern, dass der Betrieb weiterläuft. Also, einfach entspannt zum Klingelton tanzen und das Handy umdrehen, falls es irgendwer doch wagen
sollte anzurufen. Bei Nachrichten ohne Scham höflich darauf hinweisen, dass man sich meldet, sobald man wieder zurück ist.
Lernen mit Youtube & Co.
Du willst im Urlaub nicht verblöden odereinfach dein Allgemeinwissen
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