Es ist geschafft. Keine 50 Jahre nachdem Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat, landen am 8. Februar 2018 fünf Astronauten des Österreichischen Weltraum Forums auf dem Mars. In silberfarbenen Raumanzügen betreten sie den roten Wüstensand. Hier werden sie in den nächsten Wochen leben, fernab der Zivilisation, in Iglus zwischen Sanddünen, die an Star Wars und an den Wüstenplaneten Tatooine erinnern, dort, wo Luke Skywalker einst auf Obi-Wan Kenobi traf. Die Marslandung: eines der letzten Abenteuer der Menschheit. Die fünf Astronauten haben sie gemeistert. Zumindest in ihrer Fantasie.
Über 7.000 Kilometer entfernt liegt das Mission Support Center, die irdische Zentrale, von der aus die Landung begleitet wird. Die Nasa hat ihr Hauptquartier in Houston, die Zentrale des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) ist in einem Altbau in Innsbruck untergebracht. Durch die Fenster schaut man auf die Alpen. Hier sitzt Sophie Gruber und wirkt sichtlich erleichtert. Obwohl sie seit Monaten nur wenig geschlafen hat, blitzen ihre blauen Augen hellwach hinter der Hornbrille. Sophie ist 22 Jahre alt und leitet mit zwei Kollegen die Marsmission, die in Wirklichkeit nicht draußen im Weltraum stattfindet, sondern in einer Wüste im Oman, südlich von Saudi-Arabien. Die Astronauten sind keine echten Raumfahrer, sondern sogenannte Analog-Astronauten. Sie spielen nur. Aber unter realistischen Bedingungen und im Dienste der Wissenschaft.
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