Es ist der Höhepunkt von „Bis ans Ende der Nacht" und eine grandios traurige Szene, übervoll von unerfüllter Leidenschaft und unmöglichem Begehren. Leni (Thea Ehre) und Robert (Timocin Ziegler) mögen zwar am selben Ort sein, doch zwischen ihnen liegt ein unüberwindbarer Abstand. Beide bewegen sich immerwährend in ihren eigenen Welten. Auch jetzt, auf dem Autorastplatz. Sie küssen sich leidenschaftlich, wobei sie eigentlich lediglich ihre Lippen auf die Scheibe des Autofensters zwischen ihnen pressen. Der Hauch des Atems und der Lust beschlägt das Glas.
Leni sitzt im Inneren, beginnt sich selbst zu streicheln. Robert steht an die Autotür gelehnt und masturbiert, bis das Sperma an die Scheibe spritzt. Selten hat es im Kino eine traurigere, existenziellere Sexszene gegeben. Die Nähe zwischen diesen beiden Menschen ist wohl schon immer auf Distanz gestellt gewesen. All das kulminiert in einem Akt autoerotischer Illusion, in der sich ihre Einsamkeit ausdrückt. (...)