"Die Zeit zerstört alles." Dieser Satz prangte über der brutalsten Szene von Gaspar Noés Film Irréversible. Die über zehn Minuten lange Vergewaltigungsszene mit Monica Bellucci sprengt bis heute die Grenzen des Erträglichen. Während der Premiere 2002 in Cannes verließen viele Zuschauer den Kinosaal.
Wer mit Nihilismus nicht umgehen kann, sollte um das Schaffen Gaspar Noés einen weiten Bogen machen. An seiner Weltsicht hat sich auch bei seinem neuen Film Vortex nicht viel geändert, auch wenn einige Stimmen suggerieren, dieser stelle einen Bruch dar in seinem bisherigen Schaffen, von seinem reifsten Film oder gar vom ersten Alterswerk sprechen. In den Augen vieler war der Regisseur vor allem ein Provokateur. Die Provokation mag hier vielleicht ausbleiben, dennoch ist Vortex ein Gaspar Noé in Reinform, der sich in das bisherige Schaffen nahtlos einfügt.