Von Sebastian Schreiber, ARD- Studio Washington
Malcolm John Rebennack, so lautete Dr. Johns bürgerlicher Name. Über Jahrzehnte kreierte Dr. John einen einzigartigen, individuellen Musikstil - geprägt von Mystik und Vodoo sowie psychedelischen und okkulten Elementen. Der Musiker vermischte Blues mit Rock, Pop, Jazz und Boogie Woogie. Keiner spielte so wie Dr. John - das brachte ihm einen Platz in der Rock 'n' Roll Hall of Fame ein.
Hauptinstrument: das PianoIn den 1950er-Jahren begann Dr. John als junger Musiker, in verschiedenen Bands zu spielen - das Piano wurde sein Hauptinstrument. Als junger Mann saß er im Gefängnis - auch Drogen und Kleinkriminalität waren ein Teil seines Lebens.
1968 erschien sein Debütalbum "Gris-Gris". 1973 schaffte er es mit seiner Single "Right Place Wrong Time" in die Top-Ten der amerikanischen Charts.
30 Alben veröffentlichtDr. John veröffentlichte mehr als 30 Studio- und Live-Alben. Er gewann sechs Mal den Grammy - zuletzt 2013 für das beste Blues-Album. Ein Hut, sein Bart, manchmal eine Sonnenbrille - so trat Dr. John auf den Bühnen dieser Welt auf.
2010 sagte er in einem Interview mit dem "Time"-Magazin, er halte es mit dem Jazz-Musiker Duke Ellington: Es gebe nur zwei Sorten von Musik - gute und schlechte. Seine Songs handelten von Wahrheiten, die keiner hören wolle, dass sei für ihn entscheidend.
New Orleans war Dr. Johns Heimat, das Zentrum seiner Kreativität. Die Stadt sei immer in seinem Herzen gewesen, schrieb die Familie des Musikers in einer Mitteilung. Sie dankte allen, die Dr. John auf seiner musikalischen Reise begleitet haben.
Dr. John starb gestern an einem Herzinfarkt - er wurde 77 alt.