Am Eingang der Anlage warnt ein Schild vor der extremen Strahlung: "UV 11+". Höchstwert. Die Arbeiter verlassen ihren kühlen Bürocontainer deshalb nur mit gewölbten Sonnenbrillen, Nackenschutz und Lichtschutzfaktor 50. Trotzdem dröhnt in der gleißenden Mittagssonne nach kurzer Zeit der Kopf.
Was für den Menschen zur Belastung wird, ist ein Segen für die Solarenergie: An keinem anderen Ort der Welt ist die Sonneneinstrahlung höher als in der Atacama-Wüste im Norden Chiles.
Hinter einem Zaun breitet sich eine der größten Solarfarmen des Landes aus. Eine halbe Million Panels zählt die Anlage "Finis Terrae" (lateinisch für "das Ende der Welt"), die der italienische Energiekonzern Enel im Vorjahr in Betrieb genommen hat. Unter voller Last soll das Kraftwerk nahe des Minenstädtchens Maria Elena laut Betreiber jährlich bis zu 400 Megawattstunden Ökostrom produzieren können - und damit mehr als doppelt so viel, wie es bei einer Anlage ähnlicher Größe in Deutschland möglich wäre.