Aminu Munkaila will junge Ghanaer von der Flucht nach Europa abhalten. Nicht mit Stacheldraht und Abschreckung. Sondern mit guten Argumenten und seiner eigenen Geschichte.
Sie waren Anfang 20, als Sie beschlossen, nach Europa auszuwandern. Wie kam es dazu?
Ich bin im Norden Ghanas aufgewachsen, einer sehr armen ländlichen Region. Nach der Schule habe ich angefangen zu studieren, aber das konnte ich mir nach einem Jahr nicht mehr leisten. Von einem Freund hatte ich von Libyen gehört. Dass es dort Arbeit gibt. Und dass man von dort nach Europa kommen kann. Irgendwann bin ich einfach losgezogen, ich wollte in Europa mein Studium fortsetzen. Ich hatte kaum Geld dabei. Ein LKW-Fahrer hat uns bis nach Niamey in Niger mitgenommen. Danach habe ich gebettelt, als Tagelöhner, in einem Militärcamp und in einer Salpetermine gejobbt. Alles nur, um irgendwie nach Norden zu kommen.
Heute warnen Sie junge Leute davor, den gleichen Weg einzuschlagen. Was sagen Sie ihnen?
Wie gefährlich und langwierig die Reise ist. Wie man unterwegs misshandelt wird, sein Leben in einem überfüllten LKW in der Wüste oder einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer riskiert. Mit unserer Organisation African Development Organisation for Migration sprechen wir mit Schülern und informieren in Radiosendungen. Die Ignoranz gegenüber den Gefahren der Flucht ist einer der Gründe für die vielen irregulären Migranten.