Walter Schuhen taucht seit Jahren bei allen wichtigen Veranstaltungen der Stadt auf. Dabei hat er weder Amt noch Job, die ihn dazu berechtigen. Wie hat der Kerl das hinbekommen?
Gesucht wurde ein Pate für den Schabracken-Lippfisch. Pinguine, Haie, alles kein Problem für den Aquazoo, aber wer wollte schon ein Tier mit so einem Namen? Walter Schuhen wollte. Er spürte eine Verbindung. Sagt Walter Schuhen. Seit 2018 zahlt er jedes Jahr 75 Euro für einen Fisch, der im besten Fall neun Zentimeter groß wird.
Walter Schuhen ist - weniger platt lässt es sich nicht sagen - ein Phänomen. Die Rheinische Post schrieb vor einigen Jahren über ihn, er habe „wie kein zweiter Düsseldorfer die Fähigkeit, Einladungen für alle gesellschaftlichen Kleinst- bis Großereignisse in dieser Stadt zu erhalten." Dabei sitzt er weder im Stadtrat noch in einem Unternehmensvorstand noch gehört ihm ein Unternehmen. Er weiß selbst am besten, dass sich einige Leute von Rang und Namen in der Stadt fragen, was er in ihren Kreisen überhaupt zu suchen hat, dieser schmächtige Typ von 60 Jahren mit Hornbrille, fliehender Stirn und einem Gesicht, das keinen Bartwuchs erwarten lässt. Um darauf eine Antwort zu finden, habe ich Walter Schuhen mehrfach getroffen und auf zwei Veranstaltungen begleitet.
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