Robert Pinior hat einen schwierigen Auftrag: Er soll deutsche Fans für den niederländischen Fußball begeistern und ins Stadion vom VVV-Venlo locken. Wie soll das gehen?
Vielleicht dürfen bald wieder Fans in Fußballstadien kommen. Gerade hat ein Bündnis dazu ein Konzept vorgestellt. Der Deutsche Robert Pinior, 35, hofft, dass das auch bald wieder in den Niederlanden geht. Als Student schrieb er eine Seminararbeit darüber, wie der Erstligist VVV-Venlo mehr deutsche Fans gewinnen kann. Daraufhin wurde er zum ersten und einzigen Deutschlandbeauftragten in der Eredivisie. Im Interview erzählt Pinior, was deutsche Fans über die Grenze zum VVV-Venlo lockt.
ZEIT ONLINE: Herr Pinior, Sie sollen deutsche Fußballfans für einen niederländischen Verein gewinnen. Ist das nicht unmöglich bei der Konkurrenz? Mönchengladbach zum Beispiel ist nur 30 Kilometer entfernt.
Robert Pinior: Wir wollen nicht den Mönchengladbacher zum VVV-Dauerkarteninhaber umpolen, das ist unmöglich. Wir haben im Radius von einer Stunde neun Profifußballclubs in Deutschland, von denen sind fast alle größer als wir. Wir wissen also um unsere Position. Deshalb versuchen wir, uns als den sympathischen Zweitclub in der Grenzregion zu positionieren, von dem man sich drei, vier Heimspiele pro Saison ansieht.
ZEIT ONLINE: Wie viele deutsche Fans kommen denn zum VVV-Venlo?
Pinior: Vor Corona waren es 400 bis 500 Deutsche pro Spiel, das sind sechs bis sieben Prozent der Stadionkapazität. Als ich hier vor zehn Jahren angefangen habe, war es nur eine Handvoll. Das waren ausschließlich Leute, die unmittelbar an der Grenze gewohnt haben und das Stadion quasi vom Garten aus sehen konnten. Die meisten wussten gar nicht, dass Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam einmal im Jahr vor der Haustür spielen. Also haben wir versucht, über deutsche Lokalmedien zu vermitteln, dass es hier einen niederländischen Erstligisten gibt.
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