Jetzt steht Wittler schon den siebten Tag hier, damit es wieder besser wird, und dann wird es nicht mal richtig hell. Der Himmel ist grau, das Pflaster des Supermarktparkplatzes ist grau. November und Montagmorgen sowieso. Nur die Kirmesbude nicht. „Früchte Paradies“ ist auf der Front zu lesen. Äpfel, Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen, eine Kokosnuss wurden mit Airbrush auf die Metallfassade gesprüht, außerdem eine Insel mit Palmen. An der Bude hängen Lebkuchenherzen und Eimer mit Zuckerwatte. Popcorn gibt es heute nicht, der Lieferant hat den Mais vergessen. Das Wichtigste aber sind die gebrannten Mandeln in der Auslage. Standard, Zimt, Marzipan, Spekulatiuscreme, Nutella. In der Bude steht Johann Wittler, 27, und sorgt für Nachschub. Schon um fünf hat er hier vorm Edeka am Glockenspitz mit den Vorbereitungen begonnen.
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