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Anti-Aging-Ernährung: Wie weniger Kalorien den Alterungsprozess verlangsamen können | Kleine Zeitung

c: stock.adobe.com (RossandHelen)

Dass eine geringere Kalorienzufuhr nicht nur positive Effekte auf das Körpergewicht haben kann, sondern auch den Alterungsprozess verlangsamt, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie aus den USA.

Bei Mäusen, Fliegen und Würmern hat es im Labor bereits funktioniert: Wurden sie auf Diät gesetzt und die Menge an Kalorien in ihrer Nahrung reduziert, konnte ihre Lebensdauer verlängert werden. Nun haben amerikanische Forschende bewiesen, dass die biologische Uhr auch beim Menschen verlangsamt werden kann, wenn sie ihre tägliche Kalorienaufnahme reduzieren.

Die Fachleute rund um den Epidemiologen Daniel Belsky veröffentlichten ihre Ergebnisse zur zwei Jahre andauernden Studie kürzlich im Fachjournal "Nature Aging". Die ersten Resultate erscheinen vielversprechend: Bis zum Ende der Untersuchung hatte sich der biologische Alterungsprozess der Teilnehmerinnen und Teilnehmer um zehn bis 15 Prozent verzögert.

DNA altert langsamer

"Menschen leben sehr lange. Deshalb wäre es nicht sinnvoll, zu warten, bis sich Unterschiede bei altersbedingten Krankheiten und Lebensdauer zeigen", erklärte Hauptautor Daniel Belsky in einer Aussendung zur Studie. Die lange Lebenserwartung von Menschen ist der Grund, warum man sich im Zuge der Studie auf sogenannte Biomarker fokussierte.

Dabei nahmen die Forschenden bestimmte Methylmarker auf der DNA von weißen Blutkörperchen der Studienteilnehmer unter die Lupe. DNA-Methylierung reguliert die Genexpression in der Zelle und da sich diese im Laufe des Lebens verändert, kann sie als Referenz für den Alterungsprozess verwendet werden.

Dabei zeigte sich, dass die DNA um zwei bis drei Prozent langsamer alterte, wenn die Probandinnen und Probanden weniger Kalorien zu sich nahmen. Vergleicht man diesen Wert mit anderen Studien, bedeutet das ein geringeres Sterberisiko um bis zu 15 Prozent.

Über 200 gesunde Amerikanerinnen und Amerikaner nahmen an der Untersuchung teil. Ihre Anforderung war, für zwei Jahre eine strikte Diät einzuhalten. Eine zufällig ausgewählte Gruppe musste dazu ihre tägliche Kalorienaufnahme um 25 Prozent verringern. Als Basis für dafür wurde zunächst der tägliche Energiebedarf der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermittelt.

Positiver Effekt auch bei Intervallfasten möglich

In einer weiteren Untersuchung wollen die Forscherinnen und Forscher zeigen, ob der positive Effekt auch langfristig anhält. "Die Nachfolgeuntersuchung soll zeigen, ob die kurzfristigen Effekte auch Einfluss auf altersbedingte und chronische Erkrankungen haben", so Studienautor Sai Krupa Das.

"Der Verzicht auf Kalorien ist aber nicht für jeden etwas", sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewusst. Die Ergebnisse zeigen aber deutlich, dass die Verlangsamung des Alterungsprozesses möglich ist und: "Es gibt uns einen Anhaltspunkt für Effekte, die zum Beispiel beim Intervallfasten auftreten können", erklärt Calen Ryan, Co-Autor der Studie.

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