Sara Brandstätter

Freie Journalistin, Vienna (AT)

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Coronakrise - Die überhörte Jugend

Die Treffen mit Gleichaltrigen fielen lange flach. © apa / Hans Punz

Egal ob Maturaball, der 16. Geburtstag im Lokal oder auch nur die Umarmungen der Freundinnen - die Listen der ins Wasser gefallenen Erlebnisse Jugendlicher sind seit Beginn der Pandemie endlos lang. Zwar versprach Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im Juni, dass jetzt die Jugend dran sei - viele Junge blicken aber dennoch mit viel Skepsis auf den Herbst.

"Ich habe das Gefühl, dass viele Leute, auch Politiker, denken, dass die Jugendlichen übertreiben", erzählt Rebecca Leitner. Die 17-Jährige aus Klagenfurt hat vor Kurzem maturiert und viele Stunden dieses Schuljahres im Heimunterricht verbracht. Von einem "verlorenen Jahr" möchte sie trotzdem nicht sprechen - durch viel Familienrückhalt und Organisationstalent habe sie sich gut durchgehangelt. In einem Aspekt spricht sie jedoch von großem Verlust: "Neue Kontakte, erste Beziehungen und sich einfach beim Fortgehen kennenzulernen, das ist wirklich verloren gegangen."

Dass ihnen besonders die Treffen mit Freundinnen und Freunden abgingen, bestätigen auch andere Jugendliche im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Darunter zum Beispiel Keanu Bacco aus Wien, der derzeit eine AHS besucht. Er wohnt allein mit seiner Mutter in einer Wohnung und brauche daher immer wieder gemeinsame Zeit mit Freunden und besonders räumliche Abwechslung, sagt er. Die findet der 16-Jährige zum Beispiel in einem der vielen Wiener Jugendzentren.

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