Laut Statistik trinkt fast die Hälfte der Menschen zwischen 18 und 24 Jahren keinen Alkohol mehr. Welche Auswirkungen die neue Lust auf Enthaltsamkeit hat und welche Ursachen dahinterstecken.
Ein bisschen Spaß muss sein - während das auf einer Party für Millennials häufig auch Wein, Bier oder Cocktails beinhaltete, ist die Generation Z heute weitaus nüchterner. Im wahrsten Sinne des Wortes: Eine repräsentative Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) aus dem Jahr 2022 von Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren ergab, dass sie weitaus häufiger komplett auf Alkohol verzichten als junge Menschen in der Vergangenheit.
Genauer gesagt gaben im Jahr 2004 noch 21 Prozent der 12- bis 17-Jährigen an, mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken. Im Jahr 2021 waren es hingegen nur noch knapp neun Prozent. Bei den 18- bis 25-Jährigen ging die Zahl ebenfalls von 44 Prozent im Jahr 2004 auf 32 Prozent im Jahr 2021 zurück. Auch eine internationale Onlineumfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Demnach verzichten etwa 49 Prozent der Gen Z komplett auf Drinks. Das ist sogar mehr als der weltweite Durchschnitt in der Altersgruppe, der bei einer Enthaltsamkeit-Quote von 46 Prozent liegt.
Doch woran liegt das? Hat die Jugend ein höheres Bewusstsein für Gesundheit - oder will sie viel lieber die triste Realität mit voller Wucht spüren? Und wie wirkt sich der Alkoholverzicht auf ihren Lebensstil aus?
In den Nullerjahren waren die Schlagzeilen um exzessive Saufgelage unter Minderjährigen in aller Munde. Vor allem die süß-bunten Alcopops, fertige Mixgetränke aus einem süßen Softdrink und einer Spirituose, standen in der Kritik. In der Folge gab es nicht nur ein großes Medienecho, sondern auch breit angelegte Kampagnen der BzGA, wie „Kenn dein Limit", die für Aufklärung sorgen sollten.
Eine ganze Generation ist also in diesem Bewusstsein groß geworden. Doch das ist nicht der einzige Grund für die neue Unlust am Alkohol. So erklärt etwa der Soziologe und Suchtforscher Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Science in einem ZDF-Beitrag, dass der Alltag vieler Jugendlicher vor allem durch Kontrolle geprägt sei. Ein Grund dafür soll Social Media sein. Die Selbstoptimierung und -darstellung auf Instagram seien den jungen Menschen immens wichtig - und das funktioniere betrunken weniger gut.
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