Sabine Winkler

Freie Autorin und Redakteurin, Berlin

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Babys: Das passiert, wenn du dein Neugeborenes nachts weinen lässt - WELT

Elterlicher Instinkt, wenn ein Baby weint: trösten. Quelle: Getty Images/Westend61

Früher oder später entscheiden sich die meisten Eltern dazu, ihr Baby daran zu gewöhnen, alleine ein- und durchzuschlafen. Zwangsläufig gehört dazu auch, sein Baby weinen zu lassen, ohne es zu trösten. Doch ist das so eine gute Idee?

Wenn aus zwei Menschen eine Familie wird, ist das in der Regel ein Grund zur Freude: Familie, Freunde, Bekannte und natürlich auch die Eltern sind hin und weg vom süßen Nachwuchs. Doch neben allem Glück ist die neue Lebenssituation für frisch gebackene Eltern auch eine echte Herausforderung: schlaflose Nächte und jede Menge neue Aufgaben bestimmen die ersten Monate mit einem Baby.

Insbesondere der Schlafmangel macht vielen Eltern zu schaffen: Sie fühlen sich unausgeglichen und nicht leistungsfähig. Manchmal kann die fehlende Nachtruhe auch zu Depressionen oder Angstzuständen führen. Kein Wunder also, dass eine Mehrheit der Mütter und Väter ziemlich schnell darauf aus ist, seinem Baby anzugewöhnen, durchzuschlafen, ohne dass jemand tröstend an die Wiege kommt. Schlaftraining nennt sich das - und bedeutet gezwungenermaßen auch, dass man sein Baby schreien lässt. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Psyche und das Verhalten des Kindes?

Professor Dr. Susann Kunze, Studiengangleiterin für Kindheitspädagogik an der IU Internationalen Hochschule, hat sich mit dem Thema ausführlich auseinandergesetzt.


Schlaftraining ist weitverbreitet

So gaben bei einer Umfrage im Rahmen einer Studie der Universität Konstanz unter 586 Eltern aus der Schweiz und Deutschland rund ein Drittel an, ihr Baby zwecks Schlaftraining einfach weinen zu lassen. Aber nicht nur hierzulande, auch in Kanada und den USA ist es gängige Praxis. Generell müsse man aber zwischen verschiedenen Graden von Schlaftraining unterscheiden, betont Dr. Kunze.

Bei der Cry-out-Methode etwa, einem extinktiven Schlaftrainingsprogramm, wird das Kind operant konditioniert. „Das Kind wird nicht beruhigt und die Eltern lassen es schreien", erklärt die Pädagogin. Es merkt mit der Zeit, dass niemand kommen wird, um es zu beruhigen. Ein ziemlich hartes Vorgehen.

Bei einer graduierten Extinktion, also der schrittweisen Gewöhnung daran alleine einzuschlafen, gehen Eltern nicht ganz so hart vor. Sie gewöhnen ihren Nachwuchs allmählich an die neuen Schlafumstände. Darunter fällt auch die sogenannte Ferber-Methode.

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