Im vergangenen Jahr hat Netflix mehr Eigenproduktionen veröffentlicht als die gesamte US-TV-Industrie im Jahr 2005. Doch wie entstehen die Erfolgsformate eigentlich? Die Macher und Darsteller haben es uns verraten.
Seien wir doch mal ehrlich: Was machen wir am liebsten, wenn wir dann doch einfach mal nur zu Hause bleiben? Richtig, Serien gucken. Unsere Lust auf Serien kennen Amazon Prime Video, Sky und Co. nur zu gut: Die kurzen Episoden und Handlungsstränge passen gut in unseren Alltag, denn wir können sie jederzeit unterbrechen - wenn wir denn wollen.
2018 veröffentlichte allein Netflix alle 4,5 Tage einen neuen, selbstproduzierten Film oder eine Serie. Ganz schön viel. Um dieses hohe Pensum aufrechtzuerhalten und auch noch gute Qualität zu produzieren, musste sich die Filmbranche in den vergangenen fünf Jahren radikal wandeln.
Aufwendige Filmsets sind zwar nicht seltener geworden, jedoch haben sich die Umstände, wie produziert wird, bei Serien wie „Dark", „ Babylon Berlin " oder „4 Blocks" immens verändert. Ressourcen werden gebündelt, Effizienz und Austausch heißen die neuen Zauberwörter.
Wenn man mit Darstellern und Serienmachern über ihre Produktionen der vergangenen Jahre spricht, zeichnet sich ein zunächst ziemlich positives Bild ab: Alle berichten übereinstimmend von mehr Möglichkeiten, und dass sich mehr tue in der Szene als früher. Dass auch mal Platz für Stoffe abseits der üblichen Kassenschlager sei - nicht nur bei Netflix und Co., sondern auch bei den etablierten TV-Sendern wie ARD, ZDF, ProSieben, Sat.1 und RTL.
Die Experimentierfreude kommt auch bei den Abonnenten gut an: Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes GfK verzeichneten die Streamingdienste im vierten Quartal ein Plus von 14 Prozent bei den Nutzerzahlen. Das macht immerhin 18,8 Millionen Deutsche, die fürs Streamen bezahlen. Ein Hauptmotiv für viele: die exklusiven Serienangebote.
In den meisten Fällen übernehmen die Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime selbst den Produktionsprozess: Sie sichten das Drehbuch, finden einen Showrunner, beauftragen Produktionsfirmen, sie überwachen und optimieren den Prozess, indem sie in Kontakt mit dem Produktionsteam stehen.
Dafür nutzt Netflix zum Beispiel eine App namens „Prodicle Move", bei der diese Schritte gebündelt und vernetzt werden: vom Drehbuch hin zur Organisation des Drehs, zur Produktion und zum Schnitt. Zum ersten Mal kam sie bei den Dreharbeiten der Eigenproduktion „Glow" 2017 zum Einsatz, eine Serie über eine Gruppe Frauen, die in den Achtzigern mit dem Wrestling anfängt.
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Mehr zum Thema und die Hintergründe könnt ihr im Originalartikel auf WELT.de lesen.
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