Nur gute Acts auf einer Bühne zu versammeln, reicht längst nicht mehr. Summits und Panels sind bei den meisten Festivals Standard. Wie es dazu kommen konnte, haben wir einmal unter die Lupe genommen.
In diesem Jahr feiert das legendäre Woodstock-Festival sein 50. Jubiläum. Zwischen dem 15. und 18. August 1969 wurde an drei Tagen der Grundstein für das gelegt, was viele auch heute noch mit der Festivalkultur verbinden: Love, Peace and Rock 'n' Roll.
Ein halbes Jahrhundert ist aber auch eine verdammt lange Zeit. Mit der Hippie-Crowd von damals hat das Publikum auf heutigen Festivals nicht mehr so viel gemein - außer vielleicht den Look. Jedoch ist es schwer messbar, was genau sich verändert hat. Oft bleibt nur ein diffuses Gefühl, dass sich die Stimmung auf vielen Veranstaltungen schleichend mehr oder weniger schnell gewandelt hat.
Was genau sich getan hat in den letzten Jahren Festivalkultur, können uns wohl am besten die erklären, die sie planen, die Acts und Locations buchen und eben dafür sorgen, dass alle sich auf dem Gelände wohlfühlen - die Veranstalter. Wir haben bei einigen Festivals in Deutschland direkt nachgefragt, was sich ihrer Meinung nach geändert hat.
Fest steht: Jeder sieht das ein wenig anders. Eine Auswahl der vielen verschiedenen Antworten soll uns dabei helfen, den Festivalsommer 2019 vielleicht ein bisschen besser zu verstehen. Bei einem sind sich aber alle einig:
Themen wie Nachhaltigkeit, begleitende Panels und Summits mit entsprechenden Diskussionsrunden und Experten gehören inzwischen zu vielen Festivals dazu wie der Matsch unter den Gummistiefeln.
Ganz so wie das große Vorbild, die Mutter des 21.-Jahrhunderts-Festival, das SXSW im texanischen Austin, das jedes Jahr im März die Indie-Elite versammelt - und alles, was irgendwie damit zu tun hat. Start-ups tauschen sich hier genauso aus wie NGOs, und Fintech-Firmen locken zusammen in zehn Tagen über 75.000 Besucher an. Das Festival hat sich von der reinen Musikveranstaltung hin zu einer digitalen Leitmesse entwickelt.
Wie passt das bitte alles noch in ein Paket?
Das Ding ist: Unsere Gesellschaft wird tendenziell eher älter als jünger. Und damit wird auch das Festivalpublikum älter. Das beobachtet auch Stephan Thanscheidt, CEO des Konzertveranstalters FKP Scorpio. Neben dem Festival A Summer's Tale richtet er mit den Schwesterfestivals Hurricane und Southside sowie dem Highfield drei der größten Festivals in Deutschland mit aus.
Dadurch ändert sich natürlich die Erwartungshaltung an ein mehrtägiges Musikevent, und noch etwas hat sich verändert: die Art und Weise, wie Musik rezipiert wird: Das mache die Line-ups aber gleichzeitig viel diverser und spannender, erklärt Thanscheidt. Ähnlich sehen das auch die Macher des Reeperbahn-Festivals. Seit 2006 findet Europas größtes Klubfestival im September statt und gilt als so etwas wie das deutsche Pendant zum SXSW. Neben den Gigs findet auch immer eine Konferenz statt, bei der sich die Branche austauschen kann.
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Quelle: Welt.de/kmpkt
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