Kierspe. Kondensatoren, Hydrauliköl, Baufugen. Das sind die Quellen der PCB-Belastung in der Gesamtschule Kierspe. Bürgermeister Frank Emde und Schulleiter Johannes Heintges informierten jetzt das Schulkollegium über die Belastungen mit den organischen Chlorverbindungen, die im Verdacht stehen Krebs auszulösen.
Mit der Information versuchten sie auch gleich zu beruhigen: In keinem der beprobten Räume wurde der Grenzwert von 3000 Nanogramm/m³ erreicht. Dennoch besteht nach Angaben von Gutachterin Nicole Richardson Handlungsbedarf. In sechs Räumen ist laut Richtlinien die Quelle der Verenreinigung aufzuspüren und mittelfristig zu beseitigen.
Eltern werden umgehend informiertDie Eltern der 1400 Schüler sollen umgehend per Brief über den Sachstand informiert werden. Eine Gefährdung sei nicht zu befürchten, heißt es in dem Elternbrief. Unterrichtsausfall sei auch nicht zu erwarten, so Schulleiter Heinkes. Die Sanierung solle innerhalb der nächsten drei Jahre bei laufendem Betrieb erfolgen. Möglicherweise müssten Klassen in andere Räume ausweichen.
Sofortmaßnahmen eingeleitetAls Sofortmaßnahme wurde die Reinigungsintensität erhöht, ein Lüftungsplan erstellt und Kondensatoren ausgetauscht. Als Schadstoffquelle gelten auch Verfugungen des Bauwerks. Die Stadt hatte die Untersuchung 2013 „ohne Anlass", so Bürgermeister Frank Emde in Auftrag gegeben. Untersucht wurden neben der Gesamtschule zwei Grundschulen. PCB wurde nur in der Gesamtschule gefunden. Konkreten Anhaltspunkten aus dem Kollegium, auch nach anderen Schadstoffen zu suchen, wolle die Stadt nachgehen.
Welche Kosten auf die klamme Stadt, die im Haushaltssicherungskonzept ist, zukommen, ließ sich noch nicht absehen, so Emde am Mittwoch.
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