Seit Generationen ist der Landkonflikt zwischen indigenen Mapuche, der Holzwirtschaft und Nachkommen weisser Siedler ungelöst. Die Region befindet sich im Ausnahmezustand, und alle sind sich einig: Der Staat hat versagt.
Von Roland Peters, Lleu Lleu
Seit Oktober 2021 herrscht in Chiles Süden offiziell militärischer Ausnahmezustand. In den Regionen Biobío und Araucanía sollen Soldaten Sicherheit bringen, sie patrouillieren in gepanzerten Fahrzeugen, errichten mobile Kontrollpunkte und verhaften Verdächtige. Es geht um nicht verheilte historische Wunden indigener Mapuche, die Ländereien besetzen und die Holzwirtschaft attackieren. Es geht um Angriffe auf Nachkommen weisser Siedler, um Angst, Diebstahl und Drogen. Vor allem aber herrscht auf allen Seiten ein Gefühl der Ungerechtigkeit. So wie in der Gegend um den See Lleu Lleu – ein Konfliktgebiet, in dem Waffengewalt herrscht.
An einem Nachmittag lehnt Héctor Llaitul an einer Strassengabelung an einem Auto. Das bekannteste Gesicht des bewaffneten Widerstands der Mapuche trägt bequeme Zivilkleidung. Eindringlich mustert er die Besucher, Gespräche mit Unbekannten sind ein grosses Risiko. Zähe Sekunden verbalen Abtastens vergehen. «Ich denke, wir werden uns gut unterhalten können», sagt er schliesslich.
- Der komplette Text ist unter nzz.ch verfügbar -
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Von Roland Peters, Lleu Lleu
Seit Oktober 2021 herrscht in Chiles Süden offiziell militärischer Ausnahmezustand. In den Regionen Biobío und Araucanía sollen Soldaten Sicherheit bringen, sie patrouillieren in gepanzerten Fahrzeugen, errichten mobile Kontrollpunkte und verhaften Verdächtige. Es geht um nicht verheilte historische Wunden indigener Mapuche, die Ländereien besetzen und die Holzwirtschaft attackieren. Es geht um Angriffe auf Nachkommen weisser Siedler, um Angst, Diebstahl und Drogen. Vor allem aber herrscht auf allen Seiten ein Gefühl der Ungerechtigkeit. So wie in der Gegend um den See Lleu Lleu – ein Konfliktgebiet, in dem Waffengewalt herrscht.
An einem Nachmittag lehnt Héctor Llaitul an einer Strassengabelung an einem Auto. Das bekannteste Gesicht des bewaffneten Widerstands der Mapuche trägt bequeme Zivilkleidung. Eindringlich mustert er die Besucher, Gespräche mit Unbekannten sind ein grosses Risiko. Zähe Sekunden verbalen Abtastens vergehen. «Ich denke, wir werden uns gut unterhalten können», sagt er schliesslich.
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