Robin Wille

Wirtschaftsredakteur, Berlin

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Das Ende des Baubooms

Gebaut wird immer - auch in der Coronakrise. So sah es zumindest lange aus. Doch nun brechen den Baufirmen die Aufträge weg, weil Unternehmen und Kommunen sparen müssen.

Es gibt nicht viele Unternehmer, die behaupten können, dass ihnen Corona bisher nicht geschadet hat. Siegfried Dettmann ist so einer. "Wir können nicht jammern", sagt er. Er führt mit seiner Frau die Baufirma Anton Steininger im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf, nördlich von Regensburg. Hochbau, Tiefbau, Wohnhausbau. In vierter Generation.

Der Gewinn des Familienunternehmens mit rund 200 Mitarbeitern lag in den vergangenen Jahren verlässlich bei gut einer Million Euro. Bis zum Jahresende seien sie noch ausgelastet, sagt Dettmann, doch dann werde es auch für ihn langsam schwierig.

Die Baubranche kennt seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Das Auftragsvolumen pro Beschäftigtem hat sich im Bauhauptgewerbe in den vergangenen zehn Jahren beinahe verdoppelt. Der Umsatz stieg 2019 im siebten Jahr in Folge auf 135 Milliarden Euro, ein Plus um 6,7 Prozent - neuer Rekord. Rund 870.000 Menschen arbeiten in der Branche. Das Polster ist aufgezehrt

Ein Knick war nicht vorgesehen, ein Absturz schon gar nicht. 

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