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Radio-Beitrag

„FEAR“ an der Berliner Schaubühne

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Fear no more says the heart.
Wir alle haben Angst. Zum Menschen gehört das Angst haben dazu.
Nyktophobie – die Angst vor der Dunkelheit
Ailurophobie – die Angst vor Katzen
Aquaphobie – die Angst vor Wasser
Emetophobie – die Angst vor dem Erbrechen
Klaustrophobie – die Angst vor engen Räumen
Taphephobie – die Angst vor Friedhöfen
Die Liste der menschlichen Ängste ist endlos.
ANGST, das ist auch das Thema des gleichnamigen Falk Richter Stückes FEAR. Seit der Premiere am 25. Oktober 2015 an der Berliner Schaubühne sorgt sein Inhalt öffentlich für Furore. Es trifft den Nerv der Zeit: Ein Europa, das seit der Flüchtlingskrise mit wieder aufkommenden Gefühlen wie Hass, Fremdenfeindliche, Angst vor der Fremde und dem Ungewissen, der Veränderung und dem Neuen konfrontiert ist.
Als tagesaktuelle politische Satire reagiert das Stück auf den Rechtsruck, der sich momentan in Deutschland vollzieht. Einige Politiker der rechtsnationalistischen Szene fühlten sich von der Inszenierung persönlich angegriffen und zogen vor Gericht. Mitte Dezember 2015 entschied das Berliner Landgericht zugunsten der künstlerischen Freiheit und das Stück konnte Anfang Januar wieder aufgeführt werden.
„FEAR“ verhandelt nicht nur Fragen zur deutschen Identität und ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit, sondern visualisiert plakativ individuelle Ängste der globalisierten Welt. Ähnlich wie in früheren seiner Inszenierungen setzt der Regisseur Falk Richter auch in diesem zeitgenössischen Stück wieder stark szenisch auf eine Kombination aus Techno-Musik, Tanz, multimedialen Projektionen sowie monologischen Sprachgebrauch.
Die politische Kontroverse im Hinterkopf, haben sich Rebecca und Sabrina mit dem Regisseur getroffen und ihn nach dessen Ängsten ausgefragt. Theaterwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Warstat, Dozent am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, ordnet die Emotion theaterhistorisch ein.