Comic-Rezension: „Chile ist aufgewacht! Das Ende einer neoliberalen Ära"
Chile ist aufgewacht! Im Oktober 2019 begann in Chile die bisher größte Protestbewegung des Landes. Im Frühling 2022 ist die Arbeit an einer neuen chilenischen Verfassung auf Hochtouren, ein neuer Präsident im Amt. Was ist dazwischen passiert? Das erklärt Su Rivas in ihrem bunten Info-Comic. Die in Hamburg lebende Chilenin zeichnet die Entwicklung des Protests, den Kampf für eine neue Verfassung und den Ursprung der über Jahrzehnte gewachsenen Unzufriedenheit der chilenischen Bevölkerung nach: die Auswirkungen eines aggressiven Neoliberalismus, die Kontinuitäten aus Militärdiktatur und Kolonialismus. Der Comic honoriert die verschiedenen Akteur*innen der Protestbewegung und zeigt die Kraft der vereinten Kämpfe von Arbeiter*innen, Studierenden, Feminist*innen und indigener Bevölkerung wie den Mapuche für soziale Gerechtigkeit, aber auch die Repressionen durch den Staatsapparat. Mit Erscheinen des Comics sollte die erste Ausarbeitung eines neuen Verfassungstexts vorliegen. Es bleibt zu hoffen, dass rechte Kräfte es diesmal nicht schaffen, die emanzipatorischen Bestrebungen zu sabotieren. Rayén Garance Feil
Su Rivas „Chile ist aufgewacht! Das Ende einer neoliberalen Ära" ( Unrast Verlag, 100 S., 12,80 Euro, VÖ: Juni 2022 )
Dieser Text erschien zuerst in Missy 03/22.
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