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Das Patriarchat abtreiben - Missy Magazine

Performance-Kollektiv LASTESIS. Foto: Laura Schaeffer

LASTESIS trägt einen drängenden, durch die ­chilenische ­Revolte geformten ­Feminismus in die Welt.


Von Rayén Garance Feil

10.07.2023


Der Kochtopf ruft. „Der Feminismus wird siegen", schallt es in den Saal, nachdem der Deckel angehoben wurde. Es ist nicht der Duft frisch zubereiteten Essens, der sich ausbreitet, es ist der Duft der Revolution. Drei Personen, in Weiß und Silber gekleidet, stehen auf der Bühne, in einer Küche, die vom Vibe her an einen Club erinnert, auch wegen der Beats, die das Spektakel begleiten. Irgendwann fällt ein Satz, der sich immer wiederholt: „Virginia in ihrem Zimmer, meine Oma in ihrer Küche" (Original: „Virginia en su cuarto, mi abuela en su cocina"). Virginia, das ist Virginia Woolf, auf deren Klassiker „Ein Zimmer für sich allein" hier Bezug genommen wird. Während so manch eine fast hundert Jahre nach Woolf nach wie vor von ihrem eigenen Zimmer träumt, stehen andere noch in

der Küche. Und in dieser Küche wird nicht nur gekocht, hier liegen auch Frauen, von Männern niedergetreten, auf den Fliesen.

Es ist der 21. Juni: In Berlin tritt das feministische Performancekollektiv LASTESIS im Theater HAU (Hebbel am Ufer) im Rahmen eines Festivals auf. Die Performance ist Work-in-Progress und ...



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