Unterdrückung, Revolten und bewaffneter Widerstand sind eine Konstante
in der philippinischen Geschichte. Das war so während der annähernd
350-jährigen Kolonialzeit unter den Spaniern, die 1898 endete. Und das
war so in dem halben Jahrhundert der sich anschließenden
US-amerikanischen Kolonialära. Am 4. Juli (sic!) 1946 gewährte
Washington den Inseln die Unabhängigkeit, die sie den Filipinos zuvor
jedoch gewaltsam vorenthalten hatte, als diese vor just 125 Jahren, am
12. Juni 1898, nach siegreichem Kampf gegen Spanien die erste
unabhängige Republik in Asien proklamierten. Einerlei, ob in den
Philippinen heute der 12. Juni als nationaler Feiertag gilt und der 4.
Juli als Gedenktag begangen wird – der Inselstaat war, ist und bleibt
auch auf absehbare Zeit Washingtons engster Vasall in der
Asien-Pazifik-Region. Kein Wunder, dass bereits in der Frühphase
US-amerikanischer Herrschaft über den Archipel die Filipinos von Uncle
Sams Gesandten paternalistisch als „kleine braune Brüder“ tituliert
wurden. Kein Wunder auch, dass der damalige wie heutige imperiale Blick
fest auf China fokussiert ist, das seinerseits eigene
Herrschaftsinteressen in der Region verfolgt. Ein kritischer Rück- und
Ausblick unseres Südostasienexperten Rainer Werning
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