Ruhig und reduziert: In der japanischen Zen-Philosophie finden sich Regeln für atmosphärische Gestaltung.
Wie ein Raum sich anfühlt, ist schwierig zu greifen: Es ist ein Zusammenspiel aus Raum und Sinnen. Dass die Atmosphäre stimmt, lässt sich aber beeinflussen.
Wer eine Kathedrale betritt, den erfasst oft ein Gefühl der Ergriffenheit. Die Kühle der langen, dunklen Halle legt sich wie ein kalter Schauer auf die Haut, und das Dämmerlicht, aufgebrochen nur von den bunten Reflektionen der Kirchenfenster und gelegentlichem, dezenten Kerzenschein, verlangsamt den Schritt und dämpft die Stimme. Je näher man dem Altar kommt, desto intensiver wird der wärmende Geruch von Weihrauch, der unweigerlich etwas Ehrfürchtiges hervorruft.
Dieses Zusammenspiel von Raum und Sinnen addiert sich zu einer Erfahrung von etwas Körperlosem, das man vielleicht am ehesten als „sakrale Atmosphäre" bezeichnen kann. Und doch bleiben Erklärungen dazu, was es mit demjenigen macht, der einen atmosphärisch geladenen Raum betritt, meist vage.