Was den ungeübten Reisenden überrascht: wie heiß es in noch im Herbst ist, sobald man die heruntergekühlten Räume verlässt. Und wie politisch sich die Öffentlichkeit seit diesem Jahr gibt. An dem von riesigen Reklametafeln beleuchteten Eingang zur U-Bahn-Haltestelle Ximen laufe ich schwitzend über einen Zebrastreifen in Regenbogenfarben, an jedem zweiten Poller stecken ukrainische Flaggen. Auf dem Weg zu einer Bar namens Yesterday Is Not Today sitzt mir in der U-Bahn ein junger Mann mit einem gelb-blauen Peace-Zeichen auf dem T-Shirt gegenüber. Die Bar ist eine Empfehlung einer Bekannten. Der Inhaber soll Schallplatten mögen, ich mag Schallplatten, das sollte passen.
Quentin Lichtblau
Journalist, München
Kolumne