Der Bundeswehrsoldat Franco A. versteckt eine vermeintlich gefundene Pistole auf einer Flughafentoilette. Eine Putzkraft findet die Waffe, meldet den Fall der Polizei. Die Polizei nimmt Franco A. fest, als er die Waffe abholen will. Als die Beamten seine Fingerabdrücke ins System eingeben, stellen sie fest, dass diese zu einem angeblich syrischen Geflüchteten passen. Aber Franco A. ist nicht nur wegen seiner gefälschten Identität plötzlich im Visier der Ermittlungsbehörden. Der Bundeswehrsoldat organisierte sich auch in rechtsextremistischen Chatgruppen und plante mutmaßlich einen Anschlag auf Politikerinnen und Politiker.
Wie konnte Franco A. sich als Geflüchteter ausgeben, ohne von den Behörden entlarvt zu werden? Was ist, wenn er in Gestalt eines syrischen Geflüchteten ein Attentat ausgeübt hätte? Warum wurde seine politische Gesinnung nicht schon früher erkannt? Und was wäre seine Rolle bei einem sogenannten Tag X gewesen?
In der Spezialausgabe gehen wir diesen Fragen nach. Christina Schmidt aus dem Investigativressort hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von der taz ein rechtes Netzwerk bei der Polizei und bei der Bundeswehr aufgedeckt. Und sie hat Franco A. mehrmals persönlich getroffen. Im Podcast berichtet sie über eine der spektakulärsten Kriminalgeschichten, die es zurzeit im Bereich Rechtsextremismus in Deutschland gibt.
Seit dem 20. Mai wird der Fall am Frankfurter Oberlandesgericht verhandelt. Wenn es der Staatsanwaltschaft zu beweisen gelingt, dass Franco A. tatsächlich einen Anschlag plante, könnte er bis zu zehn Jahren Haft verurteilt werden.
Moderation und Produktion: Pia Rauschenberger
Mitarbeit: Hannah Grünewald